Rufen Sie uns an 030 5490 5097 01

030 5490 5097 01

Mo-Fr: 09:00-17:00

New:

Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Behandlungen, Medikamente und Herzgeräte der Zukunft

Dec 23, 2021

In den letzten Jahren haben lokale Gesundheitsorganisationen wie die Deutsche Herzstiftung und die Herz-Hirn-Allianz sowie Forschende eine verstärkte Aufmerksamkeit für Herzkrankheiten gefordert. Neben mehr öffentlicher Aufmerksamkeit forderten sie auch Verbesserungen bei der Behandlung, Pflege und Erforschung von Herzkrankheiten, insbesondere eine bessere Vernetzung, vom Ausbau der Ambulanzen bis zur Frühintervention in der Primärversorgung im Krankenhaus, die parallel zu intensiverer Forschung und klinischen Studien für Herzkrankheiten stattfinden soll. Herzspezialisten und Wissenschaftler:innen fordern auch, dass digitale Möglichkeiten zur Organisation und Durchführung von Forschungen über Herzkrankheiten, ebenso wie die Telemedizin, besser genutzt werden.

Klicken Sie hier, um mehr über klinische Studien zu neuen Medikamenten und Therapien für Herzrhythmusstörungen/ Vorhofflimmern zu erfahren.

Logo der Herz-Hirn-Allianz, die mehr Forschung zu Krankheiten des Gehirns und des Herzens fordert.

Was ist die Herz-Hirn-Allianz?

Ein Beispiel für eine neuere Initiative in Deutschland für Herzkrankheiten ist die Herz-Hirn-Allianz. Diese Allianz wurde auch vom Bundestag, Akteuren des Gesundheitswesens und Fachgesellschaften unterstützt. Ziel dieser Allianz ist es bis 2030 die kardiovaskulären Erkrankungen um 30 Prozent zu reduzieren.

Patient:innen, die an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung leiden, suchen selten Ärzte und Ärztinnen auf. Dieser Umstand hat sich durch die Corona Pandemie noch verstärkt. Die Herz-Hirn-Allianz will diesem Missverhältnis entgegenwirken, so dass Patient:innen rechtzeitig zur Untersuchung kommen und ihre Herz-Kreislauferkrankungen gezielt behandeln lassen. So könnten viele gravierende Langzeitfolgen verringert werden.

Vier Ziele sind für die Herz-Hirn-Allianz besonders wichtig:

1. Das Bewusstsein für Herz-Kreislauferkrankungen soll gestärkt werden.

2. Die Präventionsmaßnahmen müssen verändert und ausgebaut werden, um Folgekrankheiten weitgehend verringern zu können.

3. Verbesserung des öffentlichen Wissens über verfügbare Behandlungen, Diagnosen und technische Unterstützung

4. Entwicklung neuer Medikamente, Behandlungen und technologischer Interventionen für Herzkrankheiten

Grafik zur Anzahl der weltweit durchgeführten klinischen Studien für verschiedene Herzkrankheiten (1992-2021), einschließlich der Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf die Herzforschung

Grafik zur Anzahl der weltweit durchgeführten klinischen Studien für verschiedene Herzkrankheiten (1992-2021), einschließlich der Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf die Herzforschung

Warum sind klinische Studien bei Herzkrankheiten wichtig?

Klinische Studien sind für die Entwicklung neuer und verbesserter Diagnosemethoden für verschiedene Herzkrankheiten sowie für neue Medikamente, technische Geräte und Behandlungen unerlässlich. Allerdings wissen viele Menschen in Deutschland laut Umfragen immer noch nicht, dass sie an klinischen Studien teilnehmen können oder haben falsche Vorstellungen z. B. von der Verwendung von Placebos oder der Sicherheit. Über diese Sorgen klären wir in unserem Patientenblog auf. Vor allem die Tatsache, dass klinische Studien nicht nur für die Entwicklung zukünftiger Behandlungen wichtig sind, sondern auch die Möglichkeit bieten, diese Behandlung oder "Technologie der Zukunft" bereits vorzeitig zu erhalten, ist nicht sehr bekannt.

Klicken Sie hier, um mehr über klinische Studien für Herzrhythmusstörungen/ Vorhofflimmern zu erfahren.

Unterschiede bei Herzkrankheiten zwischen Männern und Frauen

Seit den 1990er Jahren wird zunehmend auf die Unterschiede bei den Krankheitssymptomen und -folgen bei Männern und Frauen geachtet. Vor allem die Women Health Initiative hat dazu beigetragen, dass den Unterschieden bei Herzkrankheiten bei Frauen mehr Aufmerksamkeit zukam. Im Rahmen dieser umfangreichen klinischen Forschungsprojekte, an denen Hunderttausende von Frauen teilnahmen, wurde festgestellt, dass die Symptome oft unterschiedlich sind und dass auch die Medikamente bei Frauen anders wirken. Dies ist einer der Gründe, warum es wichtig ist, dass Frauen an klinischen Studien teilnehmen.

Ein Herzinfarkt zum Beispiel ist für Frauen oft viel einschneidender als für Männer. Nach einem Herzinfarkt benötigen Frauen nämlich oft einen längeren Krankenhausaufenthalt, und sie haben auch ein höheres Sterberisiko. Mögliche Gründe dafür sind, dass die Symptome eines Herzinfarkts bei Frauen nicht direkt als schwerwiegend eingestuft werden oder dass Frauen mehr unbehandelte oder unbekannte Risikofaktoren haben, wie z. B. Diabetes oder Bluthochdruck. Außerdem haben Frauen nach einem Herzinfarkt ein höheres Risiko, ein Blutgerinnsel zu entwickeln, das einen weiteren Herzinfarkt verursachen kann.

''Obwohl Männer und Frauen einen Druck in der Brust verspüren können, der sich wie ein Elefant anfühlt, der auf der Brust sitzt, können Frauen einen Herzinfarkt ohne Druck in der Brust erleiden. Viele Frauen denken, dass die Anzeichen eines Herzinfarkts unmissverständlich sind, aber in Wirklichkeit können sie subtiler und manchmal verwirrend sein" - Nieca Goldberg, M.D., medizinische Leiterin des Joan H. Tisch Center for Women's Health am NYU's Langone Medical Center

Anzeichen für einen Herzinfarkt bei Frauen:

  • Bei Frauen können Kurzatmigkeit, Druck oder Schmerzen in der unteren Brust oder im Oberbauch, Schwindel, Benommenheit oder Ohnmacht, Druck im oberen Rücken oder extreme Müdigkeit auftreten.

Symptome eines Herzinfarkts bei Männern:

  • Zu den Symptomen gehören ein Engegefühl in der Brust und ein starker Schmerz, der bis in den Unterkiefer, die Arme und Beine ausstrahlen kann. Schmerzen im Oberbauch sind ebenfalls möglich. Aufgrund des Schmerzes, der länger als 15 Minuten anhält, entwickelt sich bei den Patient eine Todesangst und Atemnot.

Was ist eine periphere Arterienerkrankung/Erkrankung der Arterien?

Bei der peripheren Arterienerkrankung (PAD) kommt es zu einem teilweise oder ganzen Verschluss von Arterien, die sich außerhalb des Herzens, in der Peripherie befinden. Vor allem Gefäße in den Beinen und Armen sind von peripheren Arterienerkrankung betroffen. Periphere arterielle Erkrankungen steigern das Risiko für Angina Pectoris und Herzinfarkte. Wird die PAD rechtzeitig erkannt, kann diese mit Hilfe eines Stents umgangen werden. Ein Stent ist ein winziges Instrument, das die Arterien, also die Blutgefäße, die das Blut vom Herzen in andere Teile des Körpers transportieren, offen hält.

Periphere arterielle Verschlusskrankheiten können durch Atherosklerosen entstehen, wodurch es nach und nach zu einem Verschluss in den Arterien der Extremitäten kommt. Entzündliche Prozesse, Embolien und Thromben können ebenfalls zu einer PAD führen. Risikofaktoren für eine periphere arterielle Verschlusskrankheit sind vor allem fettreiche Ernährung, Nikotinkonsum, Alkoholkonsum, Bluthochdruck, Diabetes Mellitus und chronischer Bewegungsmangel.

Die Symptome zeigen sich meist in Verbindung mit körperlicher Betätigung. Es kommt zu einem blitzartigen Schmerz in den Extremitäten. Die PAD lässt sich in 4 Stadien einteilen, wobei Stadium 2 als Cladicatio Intermittens oder auch Schaufensterkrankheit bekannt ist.

Erst ab Stadium 2 zeigen sich Symptome. Diese können sich als Kribbeln in den Zehen, Fingern, Beinen und Armen äußern. Das Hautkolorit wird bläulich oder rötlich, die Haut wirkt kühl. Infektionen heilen nur langsam ab. Impotenz kann ebenfalls als Symptom einer langanhaltenden PAD auftreten.

Was ist eine Aortenerkrankung?

Aortenerkrankungen werden vor allem durch Bindegewebsstörungen verursacht, die angeboren oder erworben sein können. Zu diesen Herzerkrankungen zählen aber auch Herzklappenfehler bei der Aorta. Die Aorta kann in den unterschiedlichen Ästen und sogenannte Ausbuchtungen ausbilden. Diese Ausbuchtungen in der Wand der Aorta (großes Blutgefäß), die das Blut vom Herzen zum Körper transportiert, werden auch als Aortenaneurysma bezeichnet.

Bei zu hohem Blutdruck kann es zu einem Riss im Bindegewebe kommen, was zu einem lebensbedrohlichen Zustand führt. Aufgrund der hohen Pumpleistung des Herzens und dem Durchmesser der Aorta werden binnen kurzer Zeit hohe Mengen an Blut freigesetzt. Dieses Blut kann auch in den Herzbeutel eindringen, was zu einer sogenannten Herzbeuteltamponade führen kann. Das Blut sammelt sich im Herzbeutel, drückt das Herz zusammen, so dass keine Pumpleistung möglich ist, das Herzkreislaufsystem kommt zum Erliegen. Die Herzbeuteltamponade und das Aneurysma sind invasive Geschehen, die unbehandelt zum Tod führt.

Was ist eine hypertensive Herzkrankheit?

Hypertensive Herzkrankheit bezieht sich auf Herzbeschwerden oder Erkrankungen, die durch hohen Blutdruck verursacht werden wie zum Beispiel: Herzinsuffizienz, Verdickung des Herzmuskels und koronare Herzkrankheit.

Bluthochdruck (Hypertonie) bedeutet, dass der Druck des Blutes gegen die Arterienwände langfristig zu hoch ist.

Zu den Ursachen gehören:

  • Ernährung: hoher Salz-, Fett- und/oder Cholesteringehalt.

  • Chronische Erkrankungen wie Nieren- und Hormonprobleme, Diabetes und hoher Cholesterinspiegel.

  • Familiäre Vorbelastung, insbesondere wenn Ihre Eltern oder andere nahe Verwandte an hohem Blutdruck leiden.

Morgendliche Kopfschmerzen, die bei Hochlage des Kopfes abnehmen, Nasenbluten, Erschöpfung und Schlaflosigkeit können Anzeichen für einen hohen Blutdruck sein.

„Hier kommt es auf Dauer zu einer Einschränkung der Pumpleistung durch den geschwächten Herzmuskel, ausgelöst durch die Verengung schon kleinster Gefäße. Schließlich leidet der Patient dann an der Herzschwäche. Und das kann man mit einer frühzeitigen Blutdruckeinstellung verhindern.“ - Prof. Johannes Waltenberger Universität Münster

Bei den hypertensiven Herzerkrankungen werden zwischen der hypertensive Krise und dem Notfall unterschieden. Die Krise zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass es noch keine Auswirkungen auf Organe gibt. Beim Notfall sind bereits Schädigungen an den Organen infolge des zu hohen Blutdrucks eingetreten. Wird die hypertensive Krise nicht behandelt, geht diese rasch in den Notfall über.

Hypertensive Herzerkrankungen haben meist schon einen über Jahre hinweg bestehenden Bluthochdruck als Ursache. Vor allem, wenn blutdrucksenkende Medikamente zu rasch abgesetzt werden, kann es zu einer hypertensiven Krise kommen. Auch Patient:innen mit einem normalen Blutdruck können in eine hypertensive Krise rutschen, was meist auf eine akute Nierenentzündung zurückzuführen ist.

Bei der hypertensiven Krise muss schnell gehandelt werden, damit die Organe durch den hohen Blutdruck nicht in Mitleidenschaft gezogen werden. Ziel ist es, dass der hohe Blutdruckwert innerhalb von 24 Stunden reduziert wird. Beim Notfall wird dies bereits vom Notarzt oder -ärztin in die Wege geleitet.

Die Symptome bei der hypertensiven Krise sind eindeutig - ein hochroter Kopf, Druck im Kopf oder Kopfschmerzen, Nasenbluten, Zittern und Erbrechen sind häufige Symptome . Zeigen sich diese Symptome muss der Blutdruck sofort kontrolliert werden. Herkömmliche, maschinelle Blutdruckgeräte können sehr hohe Blutdruckwerte oftmals nicht anzeigen, weswegen das Messen mit einer gewöhnlichen Blutdruckmanschette angeraten ist.

Was für Behandlungen für Herzkrankheiten?

Herzkrankheiten werden auf sehr unterschiedliche Art und Weise behandelt. In erster Linie spielen aber der gesunde Lebensstil, gesunde Ernährung und ausreichende Bewegung eine tragende Rolle. Bei einer rechtzeitigen Diagnose können Herz-Kreislauferkrankungen in der Regel gut behandelt werden. Bei der Behandlung entscheidet man zwischen invasiven und nicht-invasivem Vorgehen..

Was versteht man unter einem invasiven Verfahren bei Herzerkrankungen?

Mit invasiver Kardiologie ist in der Regel gemeint, dass Ärzte und Ärztinnen mit der Operation nach strukturellen oder elektrischen Auffälligkeiten (auch Anomalien genannt) innerhalb der Herzstruktur suchen. Das bedeutet, dass die Menschen so operiert werden, dass Forschende das Herz aus der Nähe betrachten können.

  • Mit minimal-invasiver Herzchirurgie ist eine Art der Operation gemeint, die weniger störendfür den Körper ist, was insbesondere zu einer Verkürzung der Erholungszeit führt.

Was ist Angioplastie?

Wenn Adern (Arterien) verstopft sind, kann das Blut nicht mehr normal durch sie fließen. Bei der Angioplastie führen die Ärztinnen und Ärzte einen winzigen Ballon in die verstopfte Vene ein und drücken die Plaque gegen die Wände, so dass das Blut besser fließt. Plaque ist ein klebriges Material aus Cholestorol, Kalzium und anderen Substanzen im Blut das im Laufe der Zeit die Arterien verengen oder ganz verschließen kann. Wenn dies geschieht, werden einige Teile Ihres Herzens nicht mehr ausreichend mit Blut versorgt. Dann ist eine Angioplastie erforderlich, um die Blutgefäße wieder zu weiten.

Was ist Stenting?

Das Stenting wird in der Regel in Verbindung mit einer Angioplastie durchgeführt. Um einen Stent einzusetzen, macht der Arzt oder die Ärztin einen kleinen Schnitt in ein Blutgefäß und führt dann einen dünnen Schlauch, einen so genannten Katheter, durch das Blutgefäß, um die Blockade der Arterie zu lösen.

Artherektomie und Stents werden bei einem verschlossenen oder verengten Gefäß eingesetzt. So kann der vollständige Gefäßverschluss verhindert werden. Dilation mit oder ohne Stent kommt zum Einsatz, wenn ein Herzkranzgefäß verengt oder verstopft ist. Mit Hilfe des Ballons werden die Gefäße gedehnt .

Die Blutverdünnung vermeidet zukünftige Blutgerinnsel . Vor allem bei bekanntem Vorhofflimmern und nach Herzinfarkten stellen diese Medikamente eine wichtige Funktion dar.

Was ist die Bypass-Operation?

Mit der Bypass-Operation werden verengte oder verschlossene Gefäße überbrückt. So kann der Herzmuskel nach der verengten Stelle wieder mit Blut versorgt werden. Zum Teil findet dieser Eingriff mit Hilfe eines Herzkatheders statt.

  • Eine koronare Bypass-Operation dauert in der Regel zwischen drei und sechs Stunden und wird unter Vollnarkose durchgeführt. Wie viele Bypässe Sie benötigen, hängt davon ab, wo in Ihrem Herzen und wie stark Ihre Blockaden sind.

Andere wichtige Behandlungen für Herzkrankheiten:

Herzschrittmacher können unterschiedlich eingesetzt werden. Sowohl bei einer Herzschwäche wie auch beim Kammerflimmern finden Schrittmacher immer wieder ihren Einsatz und habenunterschiedliche Aufgaben. Herzschrittmacher überwachen die Funktion des Herzens und setzen dann ein, wenn die Leistung nicht erbracht wird.

  • Die Herztransplantation erfolgt bei schwersten Herzerkrankungen. Die Herzen werden von verstorbenen Spendern entnommen. Hier liegt derzeit ein vermehrtes Augenmerk der Herzforschung.

  • Bei Thrombektomie werden Blutgerinnsel, die sich in Venen oder Arterien befinden, entfernt. Dadurch wird die Blutversorgung im nachfolgenden Gewebe wieder möglich. Die Behandlung erfolgt meist mit Hilfe eines Katheders, muss allerdings rasch einsetzen, um schwerwiegenden Folgen entgegenzuwirken.

Weitere Informationen über klinische Studien zu Vorhofflimmern finden Sie hier.

Was sind nicht-invasive Verfahren?

Ein medizinisches Verfahren wird als nicht-invasiv definiert, wenn kein Einschnitt in der Haut entsteht und kein Kontakt mit der Schleimhaut oder der Haut besteht.

„Die Entscheidung für die operative Vorgehensweise hängt stark von der Anatomie der Herzkranzgefäße ab. Diagnostische und therapeutische Vorgehensweisen werden stets in unserem interdisziplinären Team besprochen, um den individuellen Bedürfnissen des einzelnen Patienten gerecht zu werden. Persönlich operiere ich neunzig Prozent meiner Patienten minimal-invasiv" - ", Professor Dr. Alexander Albert, Direktor das Herzklinikum in Dortmund,

Medikamente, die bei Herzerkrankungen zum Einsatz kommen, sind sehr vielseitig und lindern Symptome und Beschwerden. Beispiele hierfür sind Medikamente wie Blutverdünner, aber auch kompliziertere Behandlungen oder Methoden wie:

Was ist Nuklearkardiologie?

Die Nuklearkardiologie ist eine Untersuchungsmethode, bei der verschiedene, bildgebende Verfahren eingesetzt werden. Mithilfe der radioaktiven Elemente, werden diese Bilder erzeugt. Diese Methode ist sehr wichtig, um die Durchblutung des Herzmuskels zu beurteilen, die Pumpfunktion des Herzens zu bewerten und das Ausmaß und die Lage eines Herzinfarkts aufzuzeigen.

Wie wird die Positronen-Emissions-Tomographie (PET) zur Untersuchungeingesetzt?

PET-Bilder liefern Informationen über die Blutversorgung des Herzmuskels und die Aktivität des Herzens. So lässt sich beispielsweise nachweisen, dass der Herzmuskel aufgrund von Verstopfungen in den Herzarterien nicht ausreichend durchblutet wird. Diese Untersuchungen können auch zeigen, dass der Herzmuskel durch Herzinfarkte geschädigt wurde. Die Ärztinnen und Ärzte nutzen dies, um weitere Operationen zu planen.

Was ist Echokardiographie?

Echokardiographie ist die Verwendung von Ultraschallwellen zur Erstellung von Bildern des Herzens und der umliegenden Regionen mit dem Ziel, die Pumpfunktion des Herzens, Infektionen und strukturelle Veränderungen zu identifizieren.

Infografik zu Herzkrankheiten und Informationen über koronare Herzkrankheiten.pngArten von Herzkrankheiten, ihre Ursachen und Symptome

Es gibt eine Vielzahl an Herzerkrankungen. Zu den am häufigsten auftretenden Herzerkrankungen zählen Herzschwäche, Herz-Kreislauferkrankungen und Bluthochdruck .

Die Symptome sind je nach Krankheit sehr individuell, haben aber auch gemeinsame Nenner. Hinweise auf Herzprobleme sind häufig Schwindel, allgemeine Schwäche, Wasser in den Beinen (Ödeme), Engegefühl in der Brust, Herzklopfen und Schmerzen im Brustbereich..

„Das Besondere bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist, dass sie meist eine relativ lange Vorlaufzeit haben, bis sie zu Problemen oder im schlimmsten Fall zum Tod führen.“ - Leiter der Klinik für Kardiologie an der Berliner Charité, Ulf Landmesser im Gespräch mit FOCUS.

Was sind Koronare Herzkrankheiten?

Die koronare Herzkrankheit wird mit KHK abgekürzt. Hierbei handelt es sich um eine arteriosklerotische Veränderung, die sich an den Herzkrankgefäßen abzeichnet. Es kommt durch die Ablagerungen zu einer Verengung (Stenosis), die im Laufe der Zeit zunimmt. Die KHK wird als manifestierte Form der arteriellen Verschlusskrankheit gefasst.

Die Ursachen für die KHK sind vielschichtig. Vor allem kardiovaskuläre Risikofaktoren bedingen die KHK maßgeblich. Neben Grunderkrankungen wie Hypertension, Diabetes und Nikotinabhängigkeit, ist eine familiäre Veranlagung ein wichtiger Risikofaktor.

Die Symptome der KHK können spontan, ohne erkennbare Ursache, oder belastungsabhängig in Erscheinung treten. Die Symptome äußern sich in Form von Stechen und Druckgefühl in der Brust, Angstgefühl und Schweißausbrüchen.

Bild von Vorhofflimmern von Cardiosecur, lesen Sie hier mehr

Was ist Vorhofflimmern?

Vorhofflimmern (A-Fib) ist ein ungleichmäßiger und oft sehr schneller Herzrhythmus (Arrhythmie), bei dem der Herzschlag zwischen 100 und 175 Schlägen pro Minute schwankt, verglichen mit einem normalen Herzschlag von 60 bis 100 Schlägen pro Minute.

Dies kann zu Blutklumpen im Herzen führen und das Risiko von Schlaganfällen, Herzversagen und anderen herzbedingten Komplikationen erhöhen. Vorhofflimmern kann in kurzen Perioden oder Intervallen auftreten, kann aber auch ziemlich konstant und anhaltend sein.

Obwohl Präventionsstrategien für Herzkrankheiten und Bluthochdruck das Risiko für die Entwicklung von Vorhofflimmern reduzieren können, lassen sich nicht alle Fälle von Vorhofflimmern verhindern. Eine frühzeitige Diagnose ist deshalb so wichtig, weil Vorhofflimmern mit Medikamenten wie Blutverdünnern und Betablockern sowie mit einer Katheterablation behandelt werden kann. Gleichzeitig wird mehr Forschung für Menschen benötigt, bei denen keine frühzeitige Diagnose gestellt wird, aber auch zur Entwicklung von Medikamenten, die diese Erkrankung heilen können.

"Die Prognose von Personen mit Vorhofflimmern hat sich im Laufe der Zeit verbessert, aber Vorhofflimmern ist immer noch mit einer großen Lücke in der Lebenserwartung im Vergleich zu Personen ohne Vorhofflimmern verbunden.", - Ludovic Trinquart, Professor für Biostatistik an der Boston University

Vorhofflimmern (VHF) ist sowohl in Deutschland als auch weltweit die häufigste Herzrhythmusstörung. Neben Herzkrankheiten wie Herzklappenfehler, KHK und Kardiomyopathien wird VHF auch durch Infektionen, Verletzungen des Brustkorbs und Alkoholvergiftungen ausgelöst. Häufig tritt VHF ohne erkennbaren Grund auf.

Die Symptome von Vorhofflimmern sind Kurzatmigkeit, Herzklopfen, Schwitzen, Schwindel und Engegefühl in der Brust. Es gibt jedoch auch VHF, die asymptomatisch sind und nur im EKG nachgewiesen werden.

Wie ist die Lebenserwartung bei Vorhofflimmern?

Obwohl in den letzten 20 Jahren durch intensive Forschung die mit Vorhofflimmern verbundene Sterberate deutlich verbessert wurde, ist das für die vielen Patient:innen, die jedes Jahr mit dieser Krankheit diagnostiziert werden, viel zu wenig.

Änderungen des Lebensstils können das Risiko von Herzerkrankungen reduzieren und Vorhofflimmern entgegenwirken. Aus diesem Grund konzentrieren sich zahlreiche klinische Studien auch auf die Unterstützung von Menschen bei der Änderung ihres alltäglichen Lebensrhythmus, um ihr Risiko zu verringern oder ihr Vorhofflimmern besser zu kontrollieren.

Welche Behandlungen und Therapien gibt es bei Vorhofflimmern?

Bevor Ärztinnen und Ärzte entscheiden können, welche Therapie oder Behandlung von Vorhofflimmern für eine Person am besten geeignet ist, müssen sie zunächst eine Diagnose stellen. Vorhofflimmern kann durch verschiedene Tests festgestellt werden, z. B. durch einen Belastungstest, ein Elektrokardiogramm oder ein Echokardiogramm. Diese Tests helfen dabei, die Aktivität des Herzens zu überwachen und eventuell auftretende abnormale Herzrhythmen zu erkennen.

Die Behandlung von Vorhofflimmern ist abhängig von der Schwere der Symptome und der zugrunde liegenden Ursache. Ihre Behandlung kann eine Kombination aus Änderungen der Lebensweise, Medikamenten oder Verfahren umfassen. Das Hauptziel besteht darin, die abnormalen Herzrhythmen zu stoppen und die Wahrscheinlichkeit eines Schlaganfalls zu verringern.

Während Wissenschaftler:innen in klinischen Studien an der Heilung von Vorhofflimmern forschen, kann es sein, dass die Herzrhythmusstörungen auch nach erfolgreicher Behandlung zurückkehren und das erhöhte Schlaganfallrisiko bestehen bleibt.

Neue Behandlungen für Vorhofflimmern

In den letzten Jahren wurden in klinischen Studien einige neue Medikamente zur Behandlung von Menschen mit Vorhofflimmern entwickelt.

Ein neues technisches Gerät, das Menschen mit Vorhofflimmern hilft, ist das so genannte Watchman-Gerät (englisch: Watchman device). Es hilft, die Schlaganfallprävention für Personen zu erhöhen, die keine Blutverdünner langfristig einnehmen können. Das Gerät steht zunächst den Teilnehmendenvon klinischen Studien zur Verfügung, damit die Forschende die Funktionsweise des Geräts sorgfältig überwachen können. Es wird in einen Teil des Herzens eingesetzt, um zu verhindern, dass Blutgerinnsel vom Herzen in den übrigen Körper gelangen.

Klicken Sie hier, um mehr über klinische Studien für Vorhofflimmern zu erfahren.

Was ist Angina Pectoris?

Die Angina Pectoris ist durch Beschwerden wie Brustschmerzen oder Herzkrämpfe gekennzeichnet. Diese Schmerzen treten auf, weil der Herzmuskel nicht genügend Sauerstoff erhält. Am Anfang merkt man es nur dann, wenn das Herz härter arbeiten muss, zum Beispiel beim Sport. Später werden Sie es vielleicht auch in anderen Situationen spüren.

Patient:innen, die an einer Angina Pectoris leiden, sprechen von einem Vernichtungsschmerz. Dieser äußert sich durch einen intensiven dumpfen Schmerz in der Brustgegend, Beklemmungsgefühle, Brennen und das Gefühl ersticken zu müssen. Der Schmerz der Angina Pectoris muss dabei nicht im Brustbereich begrenzt bleiben, sondern kann in andere Bereiche des Körpers ausstrahlen, weswegen sie immer wieder in der Erstdiagnose verkannt wird.

Derzeit laufen klinische Studien zur Verbesserung der Behandlung und zur Verringerung der Symptome von Angina Pectoris.

Was ist eine Herzfibrose?

Viele Arten von Herzkrankheiten und -beschwerden sind mit einer abnormen Verdickung und Vernarbung von Herzgewebe verbunden und werden als Herzfibrose bezeichnet. Herzfibrose ist mit einer eingeschränkten Herzfunktion verbunden und führt zum Fortschreiten der Herzinsuffizienz und einer schlechten Prognose was bedeutet, dass es nur geringe Chancen auf eine (vollständige) Genesung gibt..

“Fibrosen werden aufgrund ihrer stark schädigenden Wirkung in Fachkreisen auch als 'Krebs des Herzens' bezeichnet” - Florian Leuschner, Geschäftsführender Oberarzt an der Klinik für Kardiologie, Angiologie und Pneumologie des Universitätsklinikums Heideberg (UKHD).

Infografik zu koronarer Herzkrankheit, Agina pectoris und Herzinfarkt einfach erklärt und dargestellt.

Was ist ein Herzinfarkt?

Ein Herzinfarkt, auch als Myokardinfarkt bezeichnet, tritt auf, wenn ein Teil des Herzmuskels nicht ausreichend mit Blut versorgt wird. Wenn keine Maßnahmen zur Wiederherstellung des Blutflusses ergriffen werden, wird der Herzmuskel immer stärker geschädigt.

Aufgrund kleiner Einrisse in der Fibrinschicht werden Thrombozyten aktiviert, die zu einem Gerinnsel innerhalb des Gefäßes führen. Der sogenannte Embolus kann sich durch Belastung lösen und ein Herzkranzgefäß verstopfen, wodurch die Versorgung des Gebietes nicht mehr gegeben ist. Der Thrombus kann an der Stelle, an der er gebildet wurde, allerdings so groß werden, dass er den Durchfluss des Blutes weitgehend verhindert. Das nachfolgende Gewebe wird demnach nicht mehr mit Sauerstoff versorgt.

Risikofaktoren sind neben dem Rauchen und Diabetes Mellitus auch Übergewicht und eine familiäre Disposition. Vor allem Bewegungsmangel kann einen Herzinfarkt begünstigen.

Klicken Sie hier, um mehr über klinische Studien für Vorhofflimmern zu erfahren.

Klinische Studien: Erforschung der Herzmedizin, Behandlung und Diagnose der Zukunft

Klinische Studien haben in den letzten Jahren große Fortschritte bei der Behandlung von Herzkrankheiten gemacht, zum Beispielbei der Verbesserung der Herzchirurgie.. Zahlreiche Operationen werden heute nicht mehr am offenen Herzen, sondern mit Hilfe von Kathetern und Sonden durchgeführt. Dies hat weitreichende Auswirkungen für Patient:innen und für viele von uns ist es nicht mehr vorstellbar, wie das Herz noch eine Generation zuvor untersucht und behandelt wurde.

Wie wird die Herzbehandlung der Zukunft aussehen?

  • Die Herzforschung konzentriert sich vor allem auf die Verbesserung der minimalen Eingriffe, körperverträgliche Materialien und eine geringere Belastung für Menschen, die am Herzen operiert werden müssen.

  • Alternde Herzen werden künftig nicht mehr mit Hilfe von Spenderherzen, sondern wahrscheinlich durch Kunstherzen ersetzt. Damit ist die Chance, mehr Menschen zu helfen, deutlich größer.

  • Es gibt bereits eine kleine Pumpe, die in das Herz eingesetzt und mit einer externen Stromversorgung am Laufen gehalten werden. Forschende arbeiten daran, dass diese Pumpen auch ohne externe Stromversorgung ihre Dienste leisten.

Worauf konzentrieren sich die klinischen Studien für Herzpatient:innen?

Derzeit befindet sich die Stammzellenforschung bezüglich des Herzmuskels noch in den Kinderschuhen. Die klinische Forschung konzentriert sich nun darauf, Herzzellen, die infolge eines Herzinfarkts abgestorben sind, mit Hilfe von Stammzellen wieder zu aktivieren und so der Insuffizienz entgegenzuwirken.

Andere wichtige Trends in der Herzforschung sind:

  1. Derzeit werden Herzschrittmacher bereits kabellos in die Kammer des Herzens implantiert. Die Transplantation in den Vorhof ist derzeit noch nicht möglich, da die permanente Energiezufuhr noch ein Problem darstellt. Derzeit wird daran geforscht, das Aufladen des Herzschrittmachers über die Haut zu ermöglichen, ohne dass diese beschädigt wird.

  2. Herzklappen werden derzeit noch aus Kunststoff hergestellt und leisten gute Dienste. Die Forschung der Zukunft wird Herzklappen hervorbringen, die biologisch sind und deshalb ein Leben lang halten.

  3. Mit dem Einsatz eines Stents rücken Bypass-Operationen in den letzten Jahren immer mehr in den Hintergrund. Kleine Röhrchen, die an der Innenseite mit einem Metallgitter umspannt sind, halten Venen und Arterien offen. Zukünftig sollen vor allem biologisch abbaubare Materialien mittels Katheter zum Einsatz kommen.

Wollen Sie Updates aus der Forschung und zu neuen klinischen Studien für Herzkrankheiten bekommen?

Melden Sie sich für unseren Newsletter an! Wir informieren Sie, sobald neue Studien verfügbar sind.