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Neurodermitis-Studien für Babys (Säuglinge): neue Informationen und Studien zu Therapien & Behandlungen

May 16, 2022

Atopische Dermatitis ist eine Hauterkrankung von der etwa 12 % der Weltbevölkerung und etwa 4 % aller Deutschen betroffen sind. Der Anteil der betroffenen Säuglinge und Kinder ist jedoch höher, wobei Forschende des Robert-Koch-Instituts schätzen, dass in Deutschland derzeit zwischen 12 und 15 % aller Kinder von Neurodermitis betroffen sind.

Neurodermitis tritt häufig zusammen mit zwei anderen allergischen Erkrankungen auf: Asthma und Heuschnupfen (allergische Rhinitis).

Füllen Sie hier den Fragebogen aus (max. 1 Minute), um herauszufinden, ob passende pädiatrische Studien in Studienzentren (z. B. Universitätskliniken) in Ihrer Nähe durchgeführt werden.

Wie kann ich erkennen, ob mein Kind Neurodermitis hat?

Neurodermitis tritt meist in den ersten sechs Lebensmonaten auf. Die Hauterkrankung ist oft angeboren. Wenn ein Elternteil Neurodermitis hat oder hatte, ist es wahrscheinlicher, dass auch die Kinder Neurodermitis bekommen.

In 50 % der Fälle treten die ersten Symptome in den ersten 12 Lebensmonaten des Kindes auf. Das häufigste Symptom der Neurodermitis bei Säuglingen ist die „Milchschorf" auf dem Gesicht oder dem Kopf (Englisch: Milk Crust). Die Milchkruste bei Neurodermitis ist durch eine weiß-gelbe Kruste aus Schorf gekennzeichnet, die an Milch erinnert.

Neurodermitis bei Babys kann sich auch über den Kopf und die Stirn bis hin zur Nase und den Ohren des Kindes erstreckten und eine rötliche Haut aufweisen.

Da diese Symptome nicht immer bedeuten, dass das Kind ein atopisches Ekzem hat, fragen Sie am besten Ihren Kinderärzt:in. Beispielsweise sehen Neurodermitis-Symptome wie Milchschorf ähnlich aus wie die so genannte seborrhoische Dermatitis (im Englischen auch als „ cradle cap" bekannt), die durch ähnliche gelb-fettige Schuppen auf der Kopfhaut gekennzeichnet ist, aber nach einiger Zeit von selbst wieder verschwindet.

Warum ist es wichtig, dass Babys gegen Neurodermitis behandelt werden?

Atopische Dermatitis klingt in den meisten Fällen im ersten Lebensjahr oder nach der Kindheit von selbst ab. Gleichzeitig zeigen neue Studien, z. B. von Tsakok T, Woolf R et al. (2019), , dass eine unbehandelte atopische Dermatitis zur „Entwicklung anderer damit verbundener Komorbiditäten wie Asthma" führen kann.”

Tsakok T, Woolf R et al. kommen zu folgendem Schluss:

„Mehrere Studien haben auch gezeigt, dass die Vorbeugung von atopischer Dermatitis vielversprechend ist, z. B. die frühzeitige Anwendung von Emollients (Feuchtigkeitscremes) bei Kindern mit hohem Neurodermitis Risiko. Dies könnte weitreichendere Auswirkungen haben, wenn es darum geht, das Fortschreiten atopischer Komorbiditäten wie Nahrungsmittelallergie, Heuschnupfen und Asthma aufzuhalten.”

Neue Behandlungsmethoden für atopische Dermatitis bei Kindern

In den letzten Jahren wurden bei klinischen Studien zur Behandlung der Neurodermitis bei Kindern bedeutende Fortschritte erzielt. So wurde beispielsweise erst im Dezember letzten Jahres Eucrisa (Crisaborol), eine topische Behandlung für Kinder und Erwachsene mit leichter bis mittelschwerer atopischer Dermatitis (AD), von den Gesundheitsbehörden zugelassen. Dies war das erste neue von der FDA zugelassene Medikament für atopische Dermatitis seit mehr als 10 Jahren.

In klinischen Studien wurde gezeigt, dass Eucrisa die Symptome der atopischen Dermatitis wie Juckreiz, Rötung, Lichenifikation (Verdickung der Haut), nässenden Ausschlag und raue, aufgekratzte Läsionen reduziert.

„Die frühzeitige Behandlung von Neurodermitis bei Kindern kann den Verlauf der Neurodermitis verzögern oder verhindern. Obwohl die Entstehung von Neurodermitis komplex und vielfältig ist, setzen therapeutische Maßnahmen vor allem in zwei Bereichen der Erkrankung an: 1) die gestörte Hautbarriere, die zu einer frühen Sensibilisierung gegenüber Allergenen führt, und 2) die gestörte Immunreaktion der Haut auf Allergene und Reizstoffe.“

- Amy Huang et al (2017)

Einige Studien zur Neurodermitis bei Babies konzentrieren sich auf neue Methoden zur Verringerung von Hautentzündungen und Juckreiz. Andere Neurodermitis-Studien zielen auf die Entwicklung neuer Methoden zur Wiederherstellung der Hautbarrierefunktion ab. Die in Neurodermitis-Studien entwickelten Behandlungen lassen sich in Feuchtigkeits- und Basispflege, topische Therapie, Phototherapie und systemische Therapie einteilen.

Warum sind klinische Studien zur Behandlung der atopischen Dermatitis bei Kindern so wichtig?

Klinische Studien bei Kindern mit atopischer Dermatitis sind sehr wichtig, denn sie helfen Forschenden bei der Entwicklung neuer Medikamente, mit denen Kinder mit atopischer Dermatitis besser behandelt werden können. Forscherinnen und Forscher arbeiten mit der Erkenntnis, dass Kinder nicht einfach kleine Erwachsene sind, sondern dass ihr Körper ganz anders funktioniert.

Was passiert, wenn ich mein Baby oder Kind für eine Neurodermitis-Studie anmelde?

Nachdem Sie sich registriert und ein Studienzentrum ausgewählt haben, werden Sie vom Studienzentrum kontaktiert. Gemeinsam mit dem Studienzentrum vereinbaren Sie dann einen Termin für ein genaueres Gespräch und den ersten Besuch im Studienzentrum.

Sie können jederzeit ohne die Angabe von Gründen abbrechen, ohne dass Ihnen daraus Nachteile entstehen. Die Teilnahme an klinischen Studien ist immer freiwillig.

Füllen Sie hier den Fragebogen aus (max. 1 Minute), um herauszufinden, ob passende pädiatrische Studien in Studienzentren (z. B. Universitätskliniken) in Ihrer Nähe durchgeführt werden.

Was ist der Unterschied zwischen atopischer Dermatitis und Psoriasis bei Kindern?

Die größten Unterschiede zwischen atopischer Dermatitis und Psoriasis liegen in der Ursache und den Symptomen der Krankheit. Während beide Erkrankungen bei Kindern zu juckenden, rötlichen, reizenden Flecken auf der Haut führen, ist der Juckreiz bei atopischer Dermatitis oft stärker. Außerdem können beide Krankheiten zwar in jedem Alter auftreten, aber die atopische Dermatitis betrifft häufiger Säuglinge und Kinder, während die Psoriasis in der Regel später beginnt.

„Der größte Unterschied zwischen atopischer Dermatitis und Psoriasis sind die zugrundeliegenden Ursachen", erklärte der Arzt Jeffrey Millstein in einem Interview. Während es sich bei der Psoriasis um eine Autoimmunerkrankung handelt, d. h. das Immunsystem funktioniert nicht so, wie es normalerweise funktionieren sollte, handelt es sich bei der atopischen Dermatitis um ein komplizierteres und mögliches Zusammenspiel von genetischen und Umweltfaktoren.

„Schuppenflechte (Psoriasis) verursacht in der Regel milderen Juckreiz und bei einigen selteneren Formen der Schuppenflechte auch ein schreckliches Brennen. Neurodermitis hingegen kann zu sehr starkem Juckreiz führen. Wenn die Schuppenflechte zu stark wird, kratzen manche Menschen ihre Haut so stark auf, dass sie blutet."

- Dr. Millstein, University of Pennsylvania Health System

Neurodermitis_haut

Was wissen Forschende über die Ursachen der atopischen Dermatitis bei Säuglingen?

In den letzten Jahren haben sich klinische Forschende zunehmend mit den Ursachen der atopischen Dermatitis bei Säuglingen befasst. Während sich die Forschung zunächst vor allem auf den offensichtlichen genetischen Zusammenhang der atopischen Dermatitis bei Kindern konzentrierte, haben neuere Studien gezeigt, dass auch Umweltfaktoren wie möglicherweise Stress, Ernährung und Reizstoffe Ekzeme verursachen oder auslösen können.

Ein wichtiger Faktor bei der Untersuchung der Ursachen der atopischen Dermatitis waren die so genannten „Zwillingsstudien", bei denen klinische Forschende zwei eineiige Zwillinge beobachten und die Unterschiede in der umweltbedingten Erziehung feststellen. Diese Studien zeigen, dass etwa 75 % der atopischen Dermatitis erblich bedingt ist. Wie Løset et al. (2019) zusammenfasst, gehen Forschende derzeit davon aus, dass die atopische Dermatitis bei Kindern „durch Umweltfaktoren bei genetisch anfälligen Personen ausgelöst wird.''

Was sind Auslöser für atopische Dermatitis bei Säuglingen?

Es zeigt sich: Die Ursachen der atopischen Dermatitis sind eher als eine Kombination mehrerer Faktoren denn als eine Ursache zu verstehen. Untersuchungen haben gezeigt, dass die folgenden Faktoren die Symptome der atopischen Dermatitis bei Kindern wahrscheinlich auslösen. Es ist wichtig zu wissen, dass die Symptome der atopischen Dermatitis häufig in Phasen auftreten, wobei die Phasen, in denen sich die Symptome verschlimmern, als Schübe bezeichnet werden (auf Englisch: flare-up). Diese können verursacht werden durch:

  • Hautreizstoffe wie Wolle, Seife oder Chemikalien

  • Mögliche Allergene wie Eier, Hausstaubmilben oder Tierhaare

  • Kalte Luft oder heißes Wetter

Aktuelle Studien unterstreichen darüber hinaus die Rolle des Badens. Wie Vikash S. Oza, MD, Professor für Dermatologie und Pädiatrie, erklärt:

„Die Häufigkeit des Badens steht in Zusammenhang mit atopischer Dermatitis, wobei Säuglinge im Alter von 3 Monaten (ohne bekannte Risiko-Faktoren für AD), die täglich badeten, ein 60 % höheres Risiko hatten, an AD zu erkranken, als solche, die einmal pro Woche badeten”

Im Rahmen von klinischen Studien haben teilnehmende Kinder die Möglichkeit, Zugang zu neuen Behandlungen und Therapien für atopische Dermatitis zu erhalten.

Welche Arten von Behandlungen gibt es für atopische Dermatitis bei Kindern?

Die Behandlung hängt von den Symptomen, dem Alter und dem allgemeinen Gesundheitszustand Ihres Kindes ab. Sie hängt auch davon ab, wie schwer die Erkrankung ist.

  • Nasse Wickeltherapie. Nach dem Baden werden feuchte Stoffstücke um die Haut gewickelt, gefolgt von einer trockenen Schicht. Dieser Wickel wird mehrere Stunden oder über Nacht angelegt und kann unter Tüchern oder einem Pyama getragen werden.

  • Immunmodulierende Medikamente. Dies ist eine Flüssigkeit oder eine Tablette, die durch den Mund eingenommen wird und das Immunsystem beeinflusst.

  • Kortikosteroid-Creme oder -Salbe. Die Creme oder Salbe wird auf die Haut aufgetragen, um Juckreiz und Schwellungen zu lindern.

  • Antibiotika. Um durch atopische Dermatitis verursachte Infektionen zu behandeln.

  • Calcineurin-Inhibitor-Creme oder -Salbe. Die Creme oder Salbe wird auf die Haut aufgetragen, um Juckreiz und Schwellungen zu lindern.

  • Phototherapie. Bei dieser Therapie wird Ihre Haut über einen bestimmten Zeitraum einer bestimmten Lichtdosis ausgesetzt. Ziel ist es, Entzündungen und Juckreiz zu lindern. Diese Therapie wird meist zur Behandlung mittelschwerer bis schwerer Ekzeme bei Erwachsenen und Kindern eingesetzt und kommt oft erst dann in Frage, wenn andere Behandlungen nicht die gewünschten Ergebnisse gebracht haben. Es gibt drei Arten der Phototherapie, die bei der Behandlung von Ekzemen eingesetzt werden: Breitband-UVB, Schmalband-UVB und UVA.

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Als akademische Lektüre wird die folgende umfassende Übersicht von Gür Çetinkaya et al. über klinische Studien zur Behandlung von Neurodermitis bei Kindern empfohlen.

Gür Çetinkaya P, Şahiner ÜM. Atopische Dermatitis bei Kindern: aktuelle Entwicklungen, Behandlungsansätze und zukünftige Erwartungen. Turk J Med Sci. 2019;49(4):963-984.

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