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Was ist COPD? Antworten auf die häufigsten Fragen

Nov 10, 2021

Chronisch Obstruktive Lungenerkrankungen (COPD) ist eine fortschreitende, chronisch entzündliche Lungenerkrankung, bei der der Luftstrom in der Lunge behindert oder erschwert wird. Diese Einschränkung des Luftstroms kann zu zunehmender Atemnot führen und obwohl die Symptome von Person zu Person sehr unterschiedlich sein können, haben die meisten Menschen aufgrund dieser Symptome große Schwierigkeiten bei alltäglichen Aktivitäten. Die Symptome machen sich in der Regel erst bemerkbar, wenn die Krankheit schon einige Zeit besteht und verschlimmern sich mit der Zeit.

  • Autor: Wessel de Cock (MA)

  • Überprüfung medizinischer Inhalte: Clariness Medical Content Team


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Da es derzeit kein Medikament oder eine Therapie zur Heilung von COPD gibt, haben Forschende in den letzten Jahren zunehmend klinische Studien durchgeführt, um die Krankheit besser zu verstehen und dadurch neue Behandlungen, Therapien und Medikamente für COPD zu entwickeln.

Erfahren Sie hier, ob es in Ihrer Umgebung derzeit COPD-Studien für neue Therapien und Behandlungen gibt. Die Teilnahme an klinischen Studien ist immer unverbindlich. Das heißt, sollten Sie es sich später anders überlegen, können Sie jederzeit und ohne Angabe von Gründen Ihre Teilnahme beenden.


Der COPD-Blog im Überblick – was erwartet Sie?

  • Teil 1 Die COPD-Basics: Was ist COPD? Welche verschiedenen Formen gibt es? Wie wird es diagnostiziert und welche Forschungsergebnisse gibt es zur Früherkennung?

  • Teil 2 Neuigkeiten aus der Forschung & Trends: Neue und zukünftige COPD-Behandlungen, Therapien und Medikamente.

Klinisch-medizinische Forschungstrends zu COPD und Asthma in einer Grafik

Was sind die Anzeichen und Symptome von COPD?

  • Kurzatmigkeit, besonders bei körperlichen Aktivitäten

  • Keuchen

  • Spannung in der Brust

  • Chronischer Husten bei dem Schleim (Sputum) entstehen kann. Dieser kann klar, weiß, gelb oder grünlich sein.

  • Häufige Atemwegsinfektionen

  • Energiemangel

  • Unbeabsichtigter Gewichtsverlust (in späteren Stadien)

  • Schwellungen an Knöcheln, Füßen oder Beinen

COPD-Patient:innen können auch sogenannte Exazerbationen erfahren, bei denen die Symptome schlimmer werden als im normalen Tagesverlauf und mindestens mehrere Tage lang anhalten.

Welchen Einfluss hat das Wetter auf COPD?

In den letzten Jahren haben Wissenschaftler:innen gezeigt, dass COPD-Symptome und insbesondere das Auftreten von Rückfällen oder Schüben (kurze Phasen, in denen sich die COPD verschlimmert) häufig mit Wetterveränderungen zusammenhängen können.

  • Wissenschaftler:innen der European Lung Foundation haben im Jahr 2020 beschrieben, dass Temperaturextreme wie kaltes oder sehr heißes Wetter (trockene oder heiße Luft) eine der Ursachen für Schübe sein können.

Besonders in Perioden mit Temperaturen unter dem Nullpunkt oder über 30 Grad Celsius kommt es zu einer deutlichen Verschlimmerung der Symptome bei COPD. Neben der Luftfeuchtigkeit spielt auch der Wind eine wichtige Rolle. Denn in der Stadt bedeutet dies, dass die Luft weniger erfrischt und daher schwerer für die Lungen ist. Ein bekanntes Beispiel sind Städte mit längeren Smogperioden.

Quellen: „Urban air pollution and chronic obstructive pulmonary disease: a review“

Welche Auswirkungen hat das Winterwetter auf die COPD?

Im Winter bei Temperaturen um oder unter null Grad Celsius muss der Körper mehr arbeiten, um warm zu bleiben. Das bedeutet eine zusätzliche Belastung für die Lunge. Das geschieht in der Praxis, wenn der Körper die Blutgefäße verengt und den Blutfluss einschränkt. Da das Herz weniger Sauerstoff erhält, muss die Lunge dies kompensieren, um den Sauerstoff durch den Blutkreislauf zu transportieren. Für COPD-Patient:innen, deren Luftzufuhr behindert ist, werden die winterlichen Temperaturen dadurch oft noch belastender.

Quellen: „Deprivation, winter season, and COPD exacerbations“

Wie wird COPD diagnostiziert und welche Arten von COPD gibt es?

Die wichtigsten Arten der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) sind Emphysem und chronische Bronchitis.

  1. Emphysem führt zu einer Schädigung der Alveolen (Lungenbläschen), da sich die Lungenbläschen vergrößern und es daher schwieriger wird Luft ein- oder auszuatmen.

  2. Bronchitis ist eine Entzündung der Bronchien, der Luftwege zur Lunge. Dies führt dazu, dass sie irritiert werden und sich entzünden. Die Wände der Hauptluftwege produzieren normalerweise Schleim um Staub abzufangen, die sonst in der Lunge zu Irritationen führen könnten. Bei einer Bronchitis produzieren die Atemwege mehr Schleim als gewöhnlich und der Körper versucht diesen durch Husten zu entfernen.

Erfahren Sie hier, ob es in Ihrer Umgebung derzeit COPD-Studien für neue Therapien und Behandlungen gibt. Die Teilnahme an klinischen Studien ist immer unverbindlich. Das heißt, sollten Sie es sich später anders überlegen, können Sie jederzeit und ohne Angabe von Gründen Ihre Teilnahme beenden.Bild mit detaillierten Darstellungen der Vorgänge in der Lunge bei den beiden COPD-Arten Emphysem und Bronchitis

Welche neuen, verbesserten Diagnose- und Screening-Methoden für COPD werden derzeit erforscht?

Obwohl die Spirometrie eine relativ effektive und nicht belastende Diagnosemethode für COPD ist, haben einige Forschende auf ihre Grenzen hingewiesen. Es eignet sich zum Beispiel nicht für asymptomatische Fälle und hat allgemeine Probleme damit, die COPD konsequent zu diagnostizieren, vor allem bei Patient:innen im Frühstadium.

Eine neue und möglicherweise effektivere Methode zur Diagnose von COPD heißt "Parametric Response Mapping" und wurde vor kurzem im American Journal of Respiratory and Critical Care Medicine analysiert.

  • Parametric Response Mapping (PRM) ist ein Bildanalyseverfahren zur Analyse von CT-Scans der Lunge. Ähnlich wie bei den bekannteren fMRI-Scannern produziert es (durch komplexe, statistische Analysen und Berechnungen) ein farbiges Bild der Lunge. Damit können Forschende normales und abnormales Lungengewebe erkennen, um sich ein Bild von Umfang und Position der COPD zu machen.

  • Der größte Vorteil des Parametric Response Mapping (PRM) ist, dass es nicht invasiv ist, d.h. es belastet die Betroffenen nicht. Trotzdem kann es selbst kleine, frühe COPD-bedingte Schäden in den Bronchiolen (kleine Atemwege) sichtbar machen.

Das Bild zeigt ein Beispiel für parametrisches Response Mapping und einen CT-Scan, der COPD in der Lunge von Patienten mit COPD nachweist.

Das parametrische Response Mapping wird als sehr wichtig und vielversprechend angesehen, da Radiologen bisher nicht in der Lage waren, Schäden in den Bronchiolen zu erkennen und somit COPD nicht frühzeitig erkennen konnten.

Quellen: „Parametric response mapping on chest computed tomography associates with clinical and functional parameters in chronic obstructive pulmonary disease“

Was ist der Goldstandard für COPD?

Wie sich die COPD auf eine Person auswirkt, hängt vom Grad der Einschränkung des Luftstroms, der Schwere der Symptome und davon ab, ob neben der COPD noch andere Erkrankungen vorliegen.

Die verschiedenen Stadien der COPD werden in der Regel anhand des Goldstandards, der Global Initiative for Chronic Obstructive Lung Disease (GOLD), gemessen. Dabei handelt es sich um Leitlinien zur Einstufung von COPD in 4 Stadien. Auf der Grundlage dieser Stadien geben Ärzte und Ärztinnen Empfehlungen für die Behandlung.

Der Gold Standard umfasst insgesamt 4 Stufen je nach Grad der Einschränkung des Luftstroms:

  • GOLD 1 (leicht), GOLD 2 (mittelschwer), GOLD 3 (schwer) oder GOLD 4 (sehr schwer).

  • Im Jahr 2021 wurde der Gold Standard im Hinblick auf die Auswirkungen des SARS-CoV-2-Virus (COVID-19) auf COPD-Patient:innen aktualisiert.

Quellen: GOLD COVID-19 GUIDANCE

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COPD-Fakten

  • COPD weltweit: weltweit leiden mehr als 65 Millionen Menschen an mittelschwerer oder schwerer COPD - eine Zahl, die in den letzten Jahren gestiegen ist und nach Ansicht von Expert:innen in Zukunft noch weiter steigen wird.

  • COPD in Deutschland: In Deutschland leiden schätzungsweise zehn bis zwölf Prozent der Erwachsenen über 40 Jahren an COPD und bis 2030 werden fast 8 Millionen Menschen betroffen sein.

  • COPD, Alter und Geschlecht: Bei Menschen über 65 Jahre nimmt die Chance an COPD zu erkranken deutlich zu. In Deutschland leiden etwa 11 % der Frauen und 12,5 % der Männer über 65 Jahren an COPD.

  • Verstärkte Achtung für COPD: COPD wird von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in ihrem Globalen Aktionsplan zur Prävention und Bekämpfung nichtübertragbarer Krankheiten (NCDs) und von den Vereinten Nationen in ihrer Agenda für nachhaltige Entwicklung (2020-2030) als eines der wichtigsten Gesundheitsprobleme genannt.

Was sind typische COPD-Symptome?

Die Symptome sind von Person zu Person unterschiedlich und können Atembeschwerden, Husten, Schleimproduktion (Sputum) und Keuchen umfassen. Da es sich bei COPD um eine so genannte "fortschreitende Krankheit" handelt, d. h. sie entwickelt sich im Laufe der Zeit, haben Forschende, Ärzte und Ärztinnen betont, dass COPD so früh wie möglich erkannt und diagnostiziert werden muss. Da Patient:innen in frühen Stadien bereits messbare, physiologische Beeinträchtigungen haben, ist dies besonders wichtig.

Die mit COPD verbundenen Atembeschwerden schränken die Fähigkeit ein, sich zu bewegen und Sport zu treiben, bereiten aber auch vielen COPD-Patient:innen Schwierigkeiten bei alltäglichen Aufgaben, wie zum Beispiel beim Gehen. Zu den psychologischen Auswirkungen der verminderten körperlichen Aktivität bei COPD gehören Stress, Depressionen und Angstzustände.

Obwohl COPD-Patienten ähnliche Atemwegsbeschränkungen haben können, können sie sehr unterschiedliche Symptome und Schwierigkeiten im Alltag haben. Klinische Studien zielen daher zunehmend darauf ab, die beste, personalisierte Behandlung zu finden.

Wie ist der Zusammenhang zwischen COPD-Symptomen und COVID-19?

Das SARS-CoV-2-Virus hat zu Problemen bei der Diagnose und Behandlung von COPD geführt. Vor allem zu Beginn der Pandemie war es schwierig, einige der Symptome einer COVID-19-Infektion von COPD zu unterscheiden. In aktuellen klinischen Studien konzentrierten Forschende sich auf die Frage, ob COPD-Patient:innen bei einer Infektion mit COVID-19 ein erhöhtes Risiko für schwere Komplikationen haben.

Unterschiede zwischen den Symptomen von COPD und COVID-19

Auf den ersten Blick sind einige der Symptome von COPD und COVID-19 ähnlich, z. B. Husten und Kurzatmigkeit. Einige Symptome, die nur bei einer COVID-19-Infektion auftreten, sind Fieber, Geruchs- und Geschmacksverlust und Kopfschmerzen. Im Zweifel sollten Sie immer Ihren Arzt oder Ärztin konsultieren.

Ein Bild, das verdeutlicht, wie der Spirometrie-Test für COPD-Patienten funktioniert und wie er COPD in der Lunge nachweist

Die Zeichnung zeigt, wie der Spirometrie-Test für Patienten mit COPD funktioniert und wie er COPD in der Lunge nachweist. Das Bild kann verwendet werden, aber nur, wenn Sie auf diesen ClinLife-Blog verweisen und ihn verlinken.

Welche präventiven Tests oder Screenings gibt es für COPD?

Viele COPD-Patient:innen bemerken ihre Krankheit erst im Spätstadium, wenn sie sich bereits deutlich verschlimmert hat. Das liegt daran, dass die Betroffenen die Symptome oft nicht als COPD-Symptome erkennen und denken, dass Atemnot, Müdigkeit und dass eine Pause nach einem kleinen Spaziergang, Putzen oder Sport "zum Älterwerden" gehört. Deshalb ist es wichtig, dass Personen mit COPD-Symptomen regelmäßig zu Kontrolluntersuchungen gehen.

Personen mit einer bestimmten gesundheitlichen Vorgeschichte (z. B. Rauchen) können mit einem Atemtest, der Spirometrie (auch Lungenfunktionstest oder PFT genannt), auf COPD getestet werden.

  • Bei diesem Spirometrie-Test wird geprüft wie gut die Lungen funktionieren. Dabei bläst man Luft in ein kleines Mundstück, das mit einem Gerät verbunden ist, das die Menge und Kraft der Atemluft aus der Lunge messt. Dies ist zwar nur ein einfacher Test, aber er kann in manchen Fällen COPD diagnostizieren, noch bevor jemand tatsächliche Symptome verspürt.

Es gibt noch weitere Untersuchungen, um spezifische Fragen zur COPD zu beantworten. Mit Bluttests können Ärzte und Ärztinnen zum Beispiel den Sauerstoff- und Kohlendioxidgehalt im Blut messen und feststellen, ob die Symptome durch eine Infektion verursacht werden oder ob andere Erkrankungen eine Rolle bei den Symptomen spielen.

Quellen: „Can we predict the prognosis of COPD with a routine blood test?“

Welche Bedeutung haben Biomarker für COPD?

Seit den 1990er Jahren konzentrieren Forschende sich auf die Identifizierung so genannter Biomarker für ein breites Spektrum von Krankheiten, von Krebs bis hin zu COPD. Besonders die Tatsache, dass etwa ein Drittel aller COPD-Patient:innen nie geraucht hat, hat die Aufmerksamkeit auf die mögliche genetische Empfindlichkeit für COPD gerichtet.

Biomarker sind messbare "Indikatoren" oder "Zeichen", die Forschenden Hinweise liefern, was in einer Person oder sogar in einer Zelle geschieht. Im Gegensatz zu Symptomen, die von den Beschreibungen einer Person und der Interpretation von Ärzten und Ärztinnen abhängen, liefern Biomarker allgemein anerkannte "Marker" oder "Messungen".

Biomarker können nach ihrer primären Rolle oder ihrem Zweck kategorisiert werden:

  • Empfänglichkeit: Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass Sie die Krankheit bekommen?

  • Diagnose: um festzustellen, welche Erkrankung vorliegt und welchen Typ es ist

  • Prognose: werden die Medikamente helfen und wie wird die Krankheit verlaufen?

  • Therapie: welche Behandlungen können bei bestimmten Biomarkern wirken?

Für COPD wurde bisher nur der so genannte Plasma-Fibrinogen-Biomarker identifiziert und von den Gesundheitsbehörden zugelassen. Wissenschaftler:innen gehen davon aus, dass dieser Biomarker helfen kann, den Verlauf der COPD zu prognostizieren und möglicherweise auch zu behandeln.

Forschende haben beispielsweise herausgefunden, dass Biomarker "vorhersagen" können, ob COPD-Patient:innen ein höheres Risiko für akute, mittelschwere und schwere Exazerbationen haben. Eine COPD-Exazerbation (auch Flare-up oder Schub genannt) bedeutet, dass die COPD-Symptome für einen kurzen Zeitraum sehr viel stärker auftreten als normalerweise.

  • Andere Biomarker, die derzeit Gegenstand der klinischen Forschung sind, heißen: C-reaktives Protein (CRP), Interleukin-6 (IL-6) und Tumor-Nekrose-Faktor-alpha (TNF-α).

Derzeit untersuchen Forschende insgesamt über 140 verschiedene Arten von Biomarkern, die bei COPD eine Rolle spielen. Es ist wahrscheinlich, dass in den kommenden Jahren immer mehr über diese Biomarker bekannt werden wird. Biomarker werden nach den so genannten mREMARK-Kriterien sowie den so genannten ROC-Analysen und AUC-Statistiken gemessen.

Quellen: „A Systematic Review of Diagnostic Biomarkers of COPD Exacerbation“

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