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Alles rund um das Therapiegebiet Demenz

Illustration einer Person, eines Patienten, auf der Suche nach klinischen Studien für neue Behandlungen und Medikamente für Demenz

Erfahren Sie alles, was Sie über klinische Studien zu Demenz wissen müssen

Sie wollen einen wertvollen Beitrag zur Demenz-Forschung leisten? Dann nehmen Sie an einer klinischen Studie teil und profitieren Sie von den neuesten Behandlungsmethoden.

Inhaltsverzeichnis:

  1. Was ist Demenz?
  2. Was sind typische Symptomevon Demenz?
  3. Welche Formen von Demenz gibt es?
  4. Welche möglichen Ursachenfür Demenz gibt es?
  5. Derzeitige Behandlungsmöglichkeitenbei Demenz
  6. Aktueller Forschungsstand zu Demenz
  7. Klinische Studien zu Demenz – häufig gestellte Fragen

1. Was ist Demenz?

Demenz ist eine Sammelbezeichnung für eine Vielzahl von Erkrankungen, bei denen die Funktion des Gehirns beeinträchtigt ist. Betroffen sind hauptsächlich die geistigen Fähigkeiten wie das Denken, das Erinnerungsvermögen, die Orientierung und die Sprache.

Die Krankheit führt dazu, dass Betroffene nach und nach die Fähigkeit verlieren, ihren Alltag zu bewältigen. Sie werden vergesslich, orientierungslos, neigen zu Stürzen und können sich immer schwerer sprachlich ausdrücken.

Was passiert bei Demenz?

Je nach Demenz-Form führen verschiedene Prozesse im Körper zu den Ausfällen. Allen gemein ist, dass alterungsbedingte Veränderungen im Gehirn stattfinden. Häufig werden dabei Nervenzellen zerstört. Der Verlust der Nervenzellen führt zu unterschiedlichen Symptomen, je nachdem, welcher Bereich des Gehirns betroffen ist.

Demenz in Zahlen

Jedes Jahr erkranken in Deutschland etwa 300.000 Menschen an Demenz. Da täglich weniger Menschen an der Krankheit sterben als neu erkranken, nimmt die Zahl der Demenz-Kranken in Deutschland über die Jahre zu. Im Moment leben etwa 1,6 Millionen Menschen mit Demenz in Deutschland.

2. Was sind typische Symptome von Demenz?

Typisch für die meisten Demenz-Formen sind verschiedene Ausprägungen von Gedächtnisstörungen. Diese zeigen sich unter anderem in Sprachproblemen wie Wortfindungsstörungen. Außerdem sind typische Anzeichen von Demenz Probleme des Bewegungsapparates, es kommt häufig zu Stürzen. Viele Demenz-Patient:innen sind antriebslos oder haben Schlafstörungen.

Beginnende Demenz: Symptome

Die Ausprägung der Demenz-Anzeichenhängt davon ab, wie weit die Erkrankung fortgeschritten ist. Demenz-Frühsymptomezeigen sich in zunehmender Unaufmerksamkeit und Vergesslichkeit. Den Betroffenen fallen Worte nicht auf Anhieb ein, und sie verlegen Gegenstände. Das Urteilsvermögen kann eingeschränkt sein, etwa welche Kleidung im Winter und welche bei warmen Temperaturen angebracht ist. Einfache Denkaufgaben wie das Berechnen von Wechselgeld klappen nicht mehr wie gewohnt. Auch Veränderungen im Temperament, etwa von ausgeglichen zu streitsüchtig, können Hinweise auf Demenz geben.

Anzeichen für Demenz nach Formen

Im Verlauf einer Demenzverstärken sich die Anzeichen, und weitere kommen hinzu. Die Demenz-Symptome lassen sich anhand der verschiedenen Formen von Demenz (mehr zu den Formen in Kapitel 4) unterteilen:

Demenz-Stadien

Der Demenz-Verlauf wird nach der GDS-Reisberg-Skala (GDS = Global Deterioration Scale) in sieben Stufen gegliedert. Wie gut eine Demenz zu erkennen ist, hängt von der Stufe ab, auf der sich der Erkrankte befindet, und von den individuellen Ausprägungen der Anzeichen. Die Demenz-Stufen sind:

Stadium 1

normale Funktion

keine kognitiven Einschränkungen

Stadium 2

sehr leicht vermindertes Wahrnehmungsvermögen

leichte Vergesslichkeit

Stadium 3

leicht vermindertes Wahrnehmungsvermögen

zunehmende Vergesslichkeit, Wortfindungsstörungen, nachlassende Konzentration und Leistungsfähigkeit

Stadium 4

beginnende Demenz

Mitmenschen fallen die ersten Symptome auf (rückwärts zählen, Hallo und Tschüss verwechseln, Shampooflasche im Kühlschrank), depressive Verstimmungen

Stadium 5

mäßige bis mittelschwere Demenz

auffallende Gedächtnislücken, Hilfe durch Dritte wird erforderlich, Erkrankte kapseln sich ab

Stadium 6

schwere Demenz

drastische Veränderungen der Persönlichkeit, Misstrauen, Stimmungsschwankungen, Verwirrtheit, großer Hilfe-Bedarf

Stadium 7

sehr schwere Demenz

vollständig von äußerer Hilfe abhängig, Bettlägerigkeit, unfähig zu sprechen, Schlucken ist beeinträchtigt

3. Welche Formen von Demenz gibt es?

Die häufigste und bekannteste Form der Demenz ist die Alzheimer-Krankheit. Die verschiedenen Formen der Demenzunterscheiden sich hinsichtlich ihrer Symptome, Ursachen und ihrer Behandlung.

Zu den Demenz-Arten zählen:

  • Alzheimer
  • Lewy-Körperchen-Demenz
  • Vaskuläre Demenz
  • Frontotemporale Demenz
  • Parkinson-Demenz
  • sekundäre Demenzen

4. Welche möglichen Ursachen für Demenz gibt es?

Wodurch Demenz entsteht, ist bisher nicht eindeutig geklärt. Es gibt jedoch einige Erklärungsansätze, die sich je nach Form der Demenz unterscheiden.

Alzheimer und Lewy-Körperchen-Demenz: Eiweiß-Ablagerungen zerstören Nervenzellen

Bei der Alzheimer- und Lewy-Körperchen-Demenzsind Eiweiße und deren Ablagerungen im Gehirn charakteristisch.

Bei Patient:innen mit Alzheimer schädigen das Eiweiß Beta Amyloid und das Tau-Protein die Nervenzellen, indem sie sich zwischen bzw. in den Zellen ablagern. Sie stören die Kommunikation in und zwischen den Nervenzellen. In der Folge sterben die Nerven und wichtige Verbindungen zwischen den Nervenzellen ab. Diese Ablagerungen werden als Alzheimer-Plaque bezeichnet und können vom Körper nicht abgebaut werden.

Bei der Lewy-Körperchen-Demenz lagern sich Eiweißreste, die sogenannten Lewy-Körperchen, an den Nervenendungen an. Dort blockieren sie die Signale und stören die Kommunikation zwischen den Nervenzellen. In der Folge werden Nervenverbindungen zerstört.

Auch bei der Frontotemporalen Demenz spielen Proteine für das Absterben von Nervenzellen eine Rolle. Zu den verantwortlichen Eiweißen zählen Tau, TDP-43 und FUS.

Ist Demenz vererbbar? Genetische Ursachen

Ein geringer Anteil der Alzheimer-Form von Demenz (rund ein Prozent) ist vererbbar. Bei Betroffenen mit dieser Form liegen Genveränderungen vor, die dazu führen, dass auch die Nachkommen von Betroffenen an dieser familiären Alzheimer-Form erkranken. Dazu zählen die Gene APP (Chromosom 21), Presenilin-1 (Chromosom 14) und Presenilin-2 (Chromosom 1).

Aber auch für die häufigere Form von Alzheimer können genetische Faktoren eine Rolle spielen, so das sogenannte Apolipoprotein Epsilon 4 (ApoE4) und weitere Genvarianten. Dieses von Wissenschaftlern als „Lieferservice für das menschliche Gehirn“ bezeichnete Protein versorgt die Nervenzellen mit ungesättigten Fettsäuren, die unter anderem in Botenstoffe umgewandelt werden. Gelangen nicht genügend dieser Fettsäuren in die Nervenzellen, verkümmern diese und werden anfällig für Entzündungen. Warum gerade die vierte Form des ApoE (es gibt drei weitere Varianten: 1 bis 3) das Risiko für Alzheimer erhört, ist eine zentrale Frage der Alzheimer-Forschung.

Auch bei anderen Formen der Demenz, wie der Lewy-Körperchen-Demenz und der Frontotemporalen Demenz könnten genetische Veränderungen eine Rolle spielen. Diese werden aktuell erforscht.

Schlaganfälle

Die vaskuläre Demenz entsteht infolge von einem oder mehreren Schlaganfällen, die zu Durchblutungsstörungen im Gehirn führen. Wenn nicht mehr genügend Blut in bestimmte Bereiche des Gehirns gelangt, werden Zellen geschädigt und sterben ab.

5. Derzeitige Behandlungsmöglichkeiten bei Demenz

Die Behandlung von Demenz gestaltet sich individuell. Dabei werden insbesondere die Art und die Demenz-Stufesowie das Alter und der allgemeine Gesundheitszustand berücksichtigt. Oft kombiniert man verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, um etwa Begleiterkrankungen zu behandeln.

Aktuelle Demenz-Behandlungsmöglichkeiten

Demenz ist in den meisten Fällen nicht heilbar. Ziel vieler Behandlungsansätze ist es, den Patient:innen so lange wie möglich ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. Dafür können verschiedene Therapiemöglichkeiten in Betracht gezogen werden, die in erster Linie die Symptome lindern und den Krankheitsverlauf verlangsamen sollen:

Medikamentöse Demenz-Behandlung

Demenz-Medikamente zielen auf verschiedene Symptome ab:

  • geistige Leistungsfähigkeit
  • psychische Probleme
  • Verhaltensauffälligkeiten

Sogenannte Antidementiva tragen zur Stabilisierung der geistigen Leistungsfähigkeit bei und helfen bei der Bewältigung des Alltags. Dazu zählen Medikamente, die bei leichten bis mittelschweren Demenz-Stadienden Abbau des Überträgerstoffs Acetylcholin verhindern (Cholinesterase-Hemmer). Metaminhaltige Medikamente (Glutamat-Antagonisten) sollen die Nervenzellen bei mittelschwerer bis schwerer Demenzvor den Schädigungen durch den Überträgerstoff Glutamat schützen.

Antidepressiva werden eingesetzt, um psychische Demenz-Symptome, Verhaltensveränderungen und depressive Störungen zu behandeln. Beispiele sind Serotonin-Wiederaufnahmehemmer wie Escitalopram, Citalopram oder Sertralin, die antidepressiv und antriebssteigernd wirken, sowie Mirtazapin oder Agomelatin, die zusätzlich eine schlafanstoßende Wirkung haben.

Verhaltensauffälligkeiten werden mit Antipsychotika behandelt. Beispiele sind Quetiapin und Clozapin, die unter anderem bei Parkinson- und Lewy-Körperchen-Demenzen eingesetzt werden.

Nicht-medikamentöse Demenz-Therapie

Die Therapie bei Demenz erfolgt nicht nur medikamentös. Zusätzlich zur Gabe von Medikamentenwerden Demenz-Patient:innen mit einer Reihe von alternativen Therapien behandelt, z. B.:

  • Verhaltenstherapie
  • kognitives Training
  • autobiografische Arbeit
  • Realitätsorientierung
  • Musiktherapie
  • Milieutherapie
  • Ergotherapie

Lebensqualität bewahren

Langfristig nimmt bei allen Formen der Demenz die kognitive Leistungsfähigkeit ab. Außerdem kommt es häufig zu Veränderungen der Persönlichkeit. Die Patient:innen sind ab einem bestimmten Zeitpunkt nicht mehr in der Lage, ein eigenständiges und selbstbestimmtes Leben zu führen. Dieses so lange wie möglich zu fördern, ist das Ziel der meisten Therapieansätze. Die Lebensqualität kann durch Aktivierung, Beschäftigung und Zuwendung gesteigert werden.

Früher oder später benötigen viele Betroffene Hilfe im Alltag. Daher ist es empfehlenswert, dass sich Patient:innen und ihre Angehörigen möglichst frühzeitig mit dem Thema auseinandersetzen und die nächsten Schritte planen.

Zu den wichtigen Fragen gehören:

  1. Kann und will die Person in der eigenen Wohnung bleiben?
  2. Welche Art von Unterstützung wird im Alltag gebraucht?
  3. Wer kann diese Hilfe leisten?
  4. Welche Angebote der ambulanten Pflege gibt es?
  5. Falls eine Pflege in den eigenen vier Wänden nicht möglich ist – kommen Alternativen infrage?

6. Aktueller Forschungsstand zu Demenz

Die wissenschaftliche Forschung hat in den letzten Jahrzehnten viele Fortschritte gemacht, was das Verständnis der Demenz-Erkrankung und ihrer Formen angeht. So ist die Diagnoseeiner Demenz wesentlich früher möglich und spezifischer geworden. Außerdem hat sich die Behandlung einiger Demenz-Formen verbessert.

Neue Erkenntnisse in der Ausbreitung von Alzheimer

Wissenschaftler:innen von der Universität Cambridge stellten im Jahr 2021 fest, dass sich die Alzheimer-Form der Demenz wahrscheinlich anders ausbreitet als bisher angenommen. Früher dachte man, dass Alzheimer ähnlich wie Krebs von einem Teil des Gehirns auf andere Teile übergreift. Die entsprechende Studie zeigt jedoch, dass die Krankheit wahrscheinlich in mehreren Bereichen des Gehirns beginnt.

Das Fortschreiten der Alzheimer-Krankheit beruht wahrscheinlich auf der Bildung von Eiweißablagerungen in einzelnen Regionen des Gehirns und nicht auf der Ausbreitung von einem Bereich zum anderen.

Diese Erkenntnis ist sehr wichtig für die Alzheimer-Therapie bzw. für die Entwicklung neuer Alzheimer-Medikamente, die sich darauf konzentrieren können, die Replikation von Eiweiß-Ablagerungen in verschiedenen Bereichen des Gehirns zu stoppen, anstatt zu versuchen, die Ausbreitung von Alzheimer von Zelle zu Zelle zu verhindern.

Subtypen von Alzheimer identifiziert

Forscher:innen der McGill-Universität in Montreal, Kanada, ist es gelungen, vier Subtypen von Alzheimer zu identifizieren. Diese unterscheiden sich anhand der Verteilung der schädigenden Tau-Eiweißablagerungen im Gehirn:

  • Subtyp 1: innerhalb des Schläfenlappens
  • Subtyp 2: im gesamten Cortex
  • Subtyp 3: vor allem im visuellen Cortex
  • Subtyp 4: im gesamten Gehirn mit Konzentrationen in der linken Gehirnhälfte

Die Verteilung der sogenannten Tau-Fibrillen wirkt sich auf die Symptome der Betroffenen aus und ist daher relevant für die Diagnose und Therapie bzw. Behandlung von Alzheimer.

7. Klinische Studien zu Demenz – häufig gestellte Fragen

Grafik von zwei Personen, die mit einer Gesundheitseinrichtung kommunizieren.

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