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Alles rund um das Therapiegebiet Diabetes Typ 2

Eine Illustration von einem Patienten oder einer Person, auf der Suche nach klinischen Studien zu neuen Behandlungsmethoden und Medikamenten für Diabetes Typ 2

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Sie leiden an Diabetes Typ 2 und möchten Ihren Beitrag zur Erforschung der Erkrankung leisten? Nehmen Sie an einer klinischen Studie teil und profitieren Sie von den neuesten Therapien!

Inhaltsverzeichnis:

  1. Was ist Diabetes Typ 2?
  2. Was sind typische Symptome von Diabetes Typ 2?
  3. Welche Typen von Diabetes gibt es?
  4. Welche möglichen Ursachen für Diabetes Typ 2 gibt es?
  5. Derzeitige Behandlungsmöglichkeiten bei Diabetes Typ 2
  6. Aktueller Forschungsstand
  7. Klinische Studien zu Diabetes Typ 2 – häufig gestellte Fragen

1. Was ist Diabetes Typ 2?

Diabetes Typ 2 ist eine Stoffwechselerkrankung, bei der die Blutzuckerwerte dauerhaft erhöht sind. Die Körperzellen entwickeln eine Insulinresistenz. Das heißt, sie reagieren nur schwach auf das Hormon Insulin, das dazu dient, Zucker (Glukose) aus dem Blut in die Zellen zu transportieren. In der Folge nehmen die Zellen zu wenig Zucker aus dem Blut auf. Patient:innen mit Diabetes Typ 2 benötigen daher mehr Insulin als gesunde Menschen, damit genügend Zucker in die Zellen gelangt.

Was passiert im Körper bei Diabetes Typ 2?

Die Abläufe im Körper lassen sich wie folgt verstehen:

Der Körper gewinnt aus Zucker Energie

Unser Körper braucht ständig Energie. Nicht nur zum Sporttreiben, sondern auch für seine Grundfunktionen wie den Herzschlag, die Atmung, die Verdauung sowie zur Erhaltung der Körpertemperatur und zum Denken. Die benötigte Energie nehmen wir über die Nahrung auf. Im Darm werden die energietragenden Nährstoffe (Kohlenhydrate, Fette und Eiweiße) zerlegt und dann über den Blutkreislauf im Körper verteilt. Kohlenhydrate werden dabei in einzelne Zuckermoleküle aufgeteilt (z. B. Glukose).

Wie funktioniert die Aufnahme von Energie normalerweise?

Damit unsere Körperzellen die Energie in Form von Glukose aufnehmen können, müssen sie die richtigen Signale erhalten. Betazellen der Bauchspeicheldrüse produzieren das sogenannte Insulin. An der Oberfläche unserer Zellen befinden sich Rezeptoren, an die das Insulin andockt. Dieses Signal veranlasst die Zelle dazu, den Zucker aus dem Blut aufzunehmen.

Warum ist der Blutzuckerspiegel erhöht?

Bei Diabetes Typ 2 kommt es zu einer Abstumpfung der Körperzellen (besonders der Muskelzellen) gegenüber der Wirkung des Insulins. Man bezeichnet sie als insulinresistent, da diese Zellen nicht mehr so gut auf Insulin reagieren.

Dadurch reicht das von der Bauchspeicheldrüse produzierte Insulin nicht aus, um den Zellen bei der Energieaufnahme zu helfen. Dieser sogenannte relative Insulinmangel führt dazu, dass die Energie in Form von Glukose in größeren Mengen im Blut verbleibt ‒ es kommt also zu einem erhöhten Blutzuckerspiegel.

Der Körper versucht den relativen Insulinmangel zu kompensieren, indem die Produktion von Insulin in der Bauchspeicheldrüse erhöht wird. Dies kann im weiteren Verlauf der Erkrankung zu einer Überbelastung des Organs führen. Die Bauchspeicheldrüse produziert dann irgendwann weniger Insulin als bei gesunden Menschen – aus einem relativen Insulinmangel wird schließlich ein absoluter Insulinmangel.

Warum ist ein erhöhter Blutzuckerspiegel auf Dauer gefährlich?

Der Blutzuckerspiegel jedes Menschen schwankt im Laufe des Tages. Eine kurzfristige Erhöhung ist also normal. Wenn der Blutzuckerspiegel jedoch dauerhaft stark erhöht ist, führt das mit der Zeit zu verschiedenen Folgeerkrankungen wie Nierenschädigungen, Nervenschäden oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Wer erkrankt an Diabetes Typ 2?

In Deutschland sind etwa 8 Millionen Menschen an Diabetes Typ 2erkrankt, also etwa jede:r Zehnte. Die Mehrheit der erkrankten Personen ist übergewichtig oder adipös. Auch genetische Einflüsse und steigendes Alter sowie weitere Risikofaktoren (Rauchen, Ernährung, mangelnde Bewegung) spielen eine Rolle.

Diabetes Typ 2: Lebenserwartung

Wie alt werden Typ-2-Diabetiker:innen? Der Deutschen Diabetes Gesellschaft zufolge verringert allein ein hohes Risiko, an Diabetes Typ 2 zu erkranken, die Lebenserwartung statistisch um 13 Jahre. Untersuchungen haben jedoch gezeigt, dass Diabetes-Patient:innen mit Typ 2 das gleiche Alter wie gesunde Menschen erreichen können. Voraussetzung dafür ist die strenge Einhaltung der Therapie-Maßnahmen.

2. Was sind typische Symptome für Diabetes Typ 2?

Wie äußert sich Diabetes Typ 2? Anzeichen für einen erhöhten Blutzuckerspiegel sind:

  • starker Durst
  • erhöhter Harndrang
  • Austrocknung des Körpers und der Haut
  • Müdigkeit
  • Schwäche und Schwindel
  • Übelkeit
  • schlechte Wundheilung
  • Sehstörungen
  • Muskelkrämpfe

In schweren Fällen kann es zu Bewusstseinsstörungen bis hin zur Bewusstlosigkeit kommen.

Diabetes Typ 2: die Folgen

Zu Beginn verursacht ein Typ-2-Diabetes kaum Beschwerden. Ist der Blutzucker über einen langen Zeitraum (mehrere Jahre) erhöht, können jedoch Blutgefäße geschädigt werden. Dabei kann es zu verschiedenen Folgeerkrankungen kommen:

  • Nierenschädigung: leichte bis schwere Nierenschädigungen bis hin zur Notwendigkeit einer Dialyse
  • Augenerkrankungen: Sehstörungen (diabetische Retinopathie), Schädigung der Netzhaut (bis hin zur Blindheit)
  • Nervenschädigung: Kribbeln in den Beinen bis hin zur Gefühllosigkeit
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Herzinfarkt oder Schlaganfall, besonders bei Bluthochdruck
  • Durchblutungsstörungen: Schädigung der Beinarterien (diabetischer Fuß) bis hin zur Notwendigkeit einer Amputation
  • schlecht heilende Wunden

3. Welche Typen von Diabetes gibt es?

Die Erkrankung Diabetes wird in drei Typen eingeteilt:

Diabetes Typ 1

Bei Diabetes Typ 1 ist die Bauchspeicheldrüse nicht imstande, Insulin zu produzieren. Dieser Typ beginnt häufig bereits im Kindesalter. Die Patient:innen sind ihr Leben lang auf Insulinspritzen angewiesen.

Diabetes Typ 2

Bei Patient:innen mit Typ-2-Diabetesproduziert die Bauchspeicheldrüse ausreichend Insulin, die Körperzellen sprechen jedoch nicht ausreichend auf das zur Verfügung gestellte Insulin an. Dieser Typ von Diabetes betrifft 90 Prozent der Diabetes-Patient:innen. Er tritt für gewöhnlich in fortgeschrittenem Alter auf und wird daher häufig Altersdiabetes genannt.

Diabetes Typ 3

Unter Typ-3-Diabetes werden alle Ausprägungen von Diabetes zusammengefasst, die nicht unter Typ 1 und 2 fallen. Zum Typ 3 zählen verschiedene Krankheiten, die sich in Diabetes-Symptomen äußern, so etwa Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse, des Hormonsystems oder genetische Defekte.

4. Welche möglichen Ursachen für Diabetes Typ 2 gibt es?

Wie entsteht Diabetes Typ 2? Die Ursachen hängen nach aktuellem Forschungsstand vor allem mit einer ungesunden Lebensweise zusammen, wie etwa Fehlernährung oder Bewegungsmangel. Jedoch spielen auch die Gene eine Rolle dabei, ob jemand an Diabetes Typ 2 erkrankt.

Veranlagung

In manchen Familien tritt Diabetes Typ 2 gehäuft auf. Daher ist davon auszugehen, dass die Erkrankung in vielen Fällen auf genetische Veranlagung zurückzuführen ist. Liegt eine solche Veranlagung vor, bricht die Erkrankung jedoch in der Regel nur aus, wenn weitere Faktoren wie Übergewicht oder Insulinresistenzen auftreten.

Diabetes-Typ-2: Risikofaktoren

Manche Menschen haben ein erhöhtes Risiko, an Diabetes Typ 2 zu erkranken, etwa bei:

  • Übergewicht
  • Mangel an körperlicher Betätigung
  • ungesunder Ernährung (wenige Ballaststoffe, viel Fett und Zucker)
  • Einnahme von Medikamenten, die den Zuckerstoffwechsel behindern

Darmhormone

Neben der Insulinresistenz, die Körperzellen bei Patient:innen mit Diabetes Typ 2 aufweisen, spielen auch Hormone des Darms eine Rolle für die Entstehung von Diabetes Typ 2. Dabei wird unter anderem das Darmhormon GLP-1 nicht in ausreichender Menge gebildet. Dieses Hormon ist wichtig für den Glukosestoffwechsel und fördert die Abgabe von Insulin. Außerdem hemmt GLP-1 die Freisetzung von Glukagon, das die Zuckerwerte im Blut erhöht.

5. Derzeitige Behandlungsmöglichkeiten bei Diabetes Typ 2

Das Ziel der Diabetes-Typ-2-Behandlung ist es, den erhöhten Blutzuckerspiegel zu senken. Nur so können schwere Folgeerkrankungen vermieden werden. Dafür wird in der Regel der Langzeitzuckerspiegel über den HbA1c-Wert erfasst und bei den Patient:innen regelmäßig kontrolliert. Dieser Wert entspricht dem Blutzuckergedächtnisund zeigt die Stoffwechsellage eines Betroffenen innerhalb der letzten 8 Wochen an.

Wann ist der HbA1c-Wert normal?

Gesunde Personen haben in der Regel einen HbA1c-Wert von unter 6,0 %. Bei Personen mit Diabetes liegt dieser Wert vor der Behandlung häufig deutlich höher. Ziel der Behandlung ist meist ein Wert zwischen 6,5 % bis 7,5 %. Bei älteren Patient:innen kann der Zielwert auch höher liegen.

Was hilft gegen Diabetes Typ 2?

Bei manchen Betroffenen reichen eine Ernährungsumstellung und Gewichtsreduzierung aus, um den Blutzuckerspiegel zu senken. Andere Patient:innen sind dauerhaft auf Tabletten oder Insulin angewiesen.

Die Diabetes-Typ-2-Therapie folgt einem Stufenschema. Wenn nach drei bis sechs Monaten keine ausreichende Absenkung des Blutzuckerspiegels zu beobachten ist, wird mit der nächsten Stufe fortgefahren.

Stufe 1: Lebensstiländerung

In einer Diabetes-Schulung werden Erklärungen und Hilfestellungen angeboten, um die Risikofaktoren zu verringern:

  • Gewichtsreduktion
  • Ernährungsumstellung
  • Bewegung
  • Rauchstopp

Diabetes-Stufen 2 und 3: orale Antidiabetika

Wenn eine Lebensstiländerung allein nicht ausreicht, erhalten die Patient:innen Medikamente gegen Diabetes Typ 2. In Stufe 2 wird zunächst ein Medikament gegeben (Monotherapie). Dieses wird oral, das heißt über den Mund (z. B. als Tablette), eingenommen. In Stufe 2 handelt es sich dabei meist um das Medikament Metformin.

Wenn Metformin allein nicht ausreicht, wird häufig ein weiteres orales Antidiabetikum zur Behandlung hinzugefügt (Stufe 3). Beispiele für weitere Medikamente sind: Glibenclamid, Gliquidon, Glimepirid, Repaglinid oder Sitagliptin.

Stufe 4: Insulin

Reicht die Insulinproduktion der Bauchspeicheldrüse nicht aus, kann eine Zugabe von Insulin notwendig werden. Insulintherapien unterscheiden sich in der Zeit, bis die Wirkung eintritt (Spritz-Ess-Abstand) und in der Wirkdauer. Je nach Ausgangslage, Tagesablauf, Wünschen und Bereitschaft der Patient:innen wird eine individuell passende Insulintherapie ausgewählt:

  • Konventionelle Insulintherapie: Spritzen eines Misch-Insulins, das schnell und lange wirkt. Wird typischerweise 2-mal am Tag gespritzt und eignet sich bei regulärem Tagesablauf und regulären Mahlzeiten, zum Beispiel in Pflegeeinrichtungen.
  • Intensivierte Insulintherapie (Basis-Bolus-Prinzip): Die Basis bildet ein 1- bis 2-mal pro Tag gespritztes, langfristig wirksames Insulin. Vor jeder Mahlzeit wird zusätzlich gespritzt (dafür wird vorher der Blutzucker bestimmt und die anstehende Mahlzeit eingeschätzt). Die Therapie ist flexibler und senkt den Blutzuckerspiegel langfristig besser, ist dafür aber aufwendiger in der Durchführung.

6. Aktueller Forschungsstand

In der Vergangenheit wurden bei der Therapie von Typ-2-Diabetesgroße Fortschritte erzielt. Entscheidend hierfür war vor allem die Entwicklung von Medikamenten, die als Tablette eingenommen werden können, die sogenannten oralen Antidiabetika. Die vorhandenen Medikamente wirken jedoch nicht bei allen Patient:innen. Damit die Erkrankung besser verstanden und behandelt werden kann, arbeitet die Diabetesforschung unentwegt daran, neue Erkenntnisse zu gewinnen.

So ist es Forschenden der Universität Chicago in den USA gelungen, ein Gen zu identifizieren, das mindestens vier Prozent der Typ-2-Diabetes-Fälle erklären könnte. Die Entdeckung ist das Ergebnis mehrerer Studien an Gruppen, in denen Altersdiabetes besonders häufig auftritt. Das Gen wurde auf dem Chromosom 2 lokalisiert. Es wird vermutet, dass eine Punktmutation für den Defekt des sogenannten Calpain-Proteins verantwortlich ist. Dieses könnte die Sekretion von Insulin oder die Aufnahme von Insulin in die Muskelzellen behindern. Weitere Forschung soll klären, ob und wie genau die Genmutation Diabetes Typ 2 verursacht. Die Hoffnung ist, dass mit den neuen Erkenntnissen Gentests entwickelt werden können, mit denen das Risiko für die Erkrankung getestet werden kann.

Auch in der Erforschung neuer Behandlungsmethoden gibt es Fortschritte. Mitarbeitende des Deutschen Zentrums für Diabetesforschung haben einen bisher unbekannten Rezeptor entdeckt. Dieser insulinhemmende Rezeptor stellt eine wichtige Struktur auf molekularer Ebene dar, über die Therapien zum Schutz und zur Regeneration der von Insulinresistenz betroffenen Zellen ermöglicht werden könnten. Eine solche Therapie wäre frei von den Nebenwirkungen, die bisherige insulinbasierte Behandlungsmöglichkeiten mit sich bringen, so die Forschenden. Der Rezeptor könnte genetisch oder medikamentös blockiert werden. Erste vielversprechende Versuche haben ergeben, dass sowohl die Insulinsignalstärke als auch die Masse der funktionalen Zellen steigen, wenn der Rezeptor ausgeschaltet wird.

7. Klinische Studien zu Diabetes Typ 2: häufig gestellte Fragen

Grafik von zwei Personen, die mit einer Gesundheitseinrichtung kommunizieren.

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