Rufen Sie uns an 030 5490 5097 01

030 5490 5097 01

Mo-Fr: 09:00-17:00

New:

Alles rund um das Therapiegebiet Neurodermitis

Illustration einer Person, eines Patienten, auf der Suche nach klinischen Studien für neue Behandlungen und Medikamente für Neurodermitis

Erfahren Sie mehr im Video:

Sie leiden unter Neurodermitis und würden gern zur Entwicklung neuer Behandlungsmethoden beitragen? Informieren Sie sich hier über klinische Studien zu Neurodermitis und erfahren Sie, wie Sie daran teilnehmen können.

Inhaltsverzeichnis:

  1. Was ist Neurodermitis?
  2. Was sind typische Symptome von Neurodermitis?
  3. Welche Arten von Neurodermitis gibt es?
  4. Welche möglichen Ursachen für eine Neurodermitis gibt es?
  5. Derzeitige Behandlungsmöglichkeiten bei Neurodermitis
  6. Aktueller Forschungsstand zu Neurodermitis
  7. Klinische Studien zu Neurodermitis – häufig gestellte Fragen

1. Was ist Neurodermitis?

Neurodermitis ist eine chronische Hautkrankheit, bei der sich die Haut entzündet. Die natürliche Schutzschicht der Haut ist gestört und macht sie durchlässig für Keime und Reizstoffe. Die Krankheit tritt häufig in Schüben auf.

Neurodermitis: chronische Erkrankung der Haut

Die Haut hat eine wichtige Barrierefunktion. Der äußere Teil (auch Oberhaut oder Epidermis genannt) schirmt uns gegen schädliche Einflüsse aus der Umwelt ab. Der Schutzfilm der Haut besteht aus Wasser, Salzen, Hautfetten sowie Talgdrüsensekret. Er hält die Haut feucht und schützt sie vor dem Eindringen von Krankheitserregern wie Pilzen und Bakterien.

Bei Patient:innen mit Neurodermitis ist die natürliche Hautbarriere gestört. Die Haut verliert an Feuchtigkeit und trocknet aus. Sie wird damit empfindlicher für Allergieauslöser und reagiert mit Entzündungen, häufig in sogenannten Schüben.

Neurodermitis: Bedeutung und alternative Bezeichnungen

Im 19. Jahrhundert wurde angenommen, dass die Ursache für Neurodermitis eine Nervenentzündung sei. Daraus entstand der Begriff aus „Neuro-“ (die Nerven betreffend) und „dermitis“ (zusammengesetzt aus lat. „derma“ für Haut und „-itis“ für Entzündung).

Erst später stellte sich heraus, dass Neurodermitis nicht auf eine Nervenentzündung zurückgeht. Die Erkrankung wurde in der Folge umbenannt und wird heute in Fachkreisen als atopische Dermatitis bezeichnet.

Das Wort „atopisch“ steht für den Zusammenhang mit Allergien. Zwar ist atopische Dermatitis nicht immer auf eine allergische Reaktion zurückzuführen. Sie ist jedoch häufig mit anderen allergischen Erkrankungen verbunden. So entwickeln bis zu 60 % der Personen mit Neurodermitis im Laufe ihres Lebens Asthma oder Heuschnupfen. Bis zu 30 % haben Nahrungsmittelallergien.

Atopische Dermatitis wird manchmal auch als Ekzem bezeichnet. Dieser Begriff bezieht sich auf eine größere Gruppe von Hautkrankheiten. Andere Bezeichnungen sind „Säuglingsekzem“, „Beugeekzem“ oder „allergisches Ekzem“.

Die Begriffe atopische Dermatitis und atopisches Ekzem haben sich im deutschen Sprachraum (noch) nicht durchgesetzt. Im Volksmund ist weiterhin die Bezeichnung Neurodermitis geläufig.

Diagnose Neurodermitis: Wer erkrankt an Neurodermitis?

Neurodermitis ist die am häufigsten vorkommende Hautkrankheit im Kindesalter. In Deutschland erkrankt etwa jedes 7. Kind an Neurodermitis. Das entspricht 14,3 % der Bevölkerung. Neurodermitis im Erwachsenenalter ist seltener. Mit dem Alter bildet sich die Krankheit in vielen Fällen zurück. Daher sind nur etwa 3 % der Erwachsenen betroffen.

Wenn in Ihrer Familie ein Kind von der Erkrankung betroffen ist, sehen Sie sich die speziellen Neurodermitis-Studien für Säuglinge an.

Ist Neurodermitis ansteckend?

Neurodermitis ist nicht ansteckend. Die trockenen und geröteten Stellen führen jedoch häufig dazu, dass andere Personen mehr Abstand halten, weil sie Angst haben, sich zu infizieren. Ein solches Verhalten löst häufig einen großen Leidensdruck bei den betroffenen Personen aus.

2. Was sind typische Symptome von Neurodermitis?

Neurodermitis-Erkrankte weisen eine Vielzahl typischer Symptome auf, die in Schüben auftreten.

Neurodermitis: Wie erkennen Sie die Krankheit?

Zu den Neurodermitis-Anzeichenzählen:

  • trockene und rissige Haut
  • Rötungen
  • Jucken
  • Schuppen
  • seltener nässende Bläschen oder Knötchen

Betroffen sind bei Erwachsenen meist die Haut in den Kniekehlen und die Beugen der Ellenbogen. Viele Patient:innen haben Neurodermitis im Gesicht, am Hals und Nacken sowie an den Handgelenken und Händen. Manche Betroffene mit einer schweren Form der Erkrankung haben Neurodermitis am ganzen Körper.

3. Welche Arten von Neurodermitis gibt es?

Es gibt zwei Formen von Neurodermitis, die danach definiert werden, ob die Patient:innen auf Stoffe reagieren, die Allergien auslösen können.

Die extrinsische Form von Neurodermitis

Bei Betroffenen mit der extrinsischen Form reagiert das Immunsystem auf Allergene wie Pollen, Tierhaare oder Nahrungsmittel. Im Blut dieser Neurodermitis-Patient:innen ist der Antikörper Immunglobulin E (IgE) erhöht.

Die intrinsische Form von Neurodermitis

Wer unter Neurodermitis leidet, jedoch normale IgE-Werte aufweist, hat es mit der intrinsischen Form zu tun. Allergene spielen für diese Form von Neurodermitis eine untergeordnete Rolle.

4. Welche möglichen Ursachen für Neurodermitis gibt es?

Wissenschaftlich sind die genauen Ursachenvon Neurodermitisnoch nicht abschließend geklärt. Es handelt sich höchstwahrscheinlich um ein komplexes Zusammenspiel von genetischer Veranlagung und Umweltfaktoren.

Umweltfaktoren als Neurodermitis-Auslöser

Umwelteinflüsse können Neurodermitis auslösen oder verschlimmern. Dazu zählen Reizstoffe, Pruritogene (Juckreiz auslösende Stoffe), Klimafaktoren, Luftschadstoffe und Tabakrauch.

Bei der häufiger auftretenden extrinsischen Krankheitsform spielen allergieauslösende Stoffe eine Rolle. Das Immunsystem reagiert bei Patient:innen mit dieser Form der Dermatitis schneller auf äußere Reize als bei Menschen, bei denen die Barriere intakt ist. Die Immunzellen erkennen auch völlig harmlose Fremdstoffe als Gefahr und schlagen Alarm. Die betroffene Stelle entzündet sich.

Ist Neurodermitis vererbbar? Genetische Faktoren der atopischen Dermatitis

Neurodermitis kann vererbt werden. Bei Kindern von Menschen mit Neurodermitis besteht ein deutlich höheres Risiko, dass sie die Erkrankung entwickeln. Jedoch muss sie nicht bei jedem Menschen mit einer Veranlagung ausbrechen.

Forscher:innen haben verschiedene Genveränderungen (Mutationen) ausfindig gemacht, die Eltern an ihre Kinder weitergeben können. In Studien zur Neurodermitishaben sie gezeigt, dass eine familiäre Vorbelastung mit Neurodermitis oder anderen allergischen Erkrankungen (Asthma, Allergien) ein Risikofaktor ist.

Zu den Genveränderungen zählen genetische Mutationen im Zusammenhang mit Hautbarriere- und immunbezogenen Genen, darunter Veränderungen, die zu einer verringerten Produktion des Proteins Filaggrin führen. Filaggrin sorgt dafür, dass der Schutzfilm auf dem äußeren Teil der Haut gebildet wird und dass die Haut nicht austrocknet.

Neurodermitis-Ursachen: Was löst Neurodermitis aus?

Welche Faktoren bei Patient:innen mit Neurodermitis-Diagnoseeinen Schub auslösen, ist von Person zu Person unterschiedlich.

Typische Auslöser für das Ausbrechen der Erkrankung und für Schübe sind unter anderem:

  • Allergieauslöser (u. a. Pollen, Schimmel, Nahrungsmittel, Hausstaubmilben)
  • ungünstige klimatische Bedingungen (z. B. trockene Heizungsluft)
  • Kontakt mit bestimmten Textilien (z. B. Wolle)
  • Infekte (z. B. eine heftige Erkältung)
  • psychische Belastungen (z. B. Stress)
  • hormonell bedingte Faktoren (z. B. Schwangerschaft)

5. Derzeitige Behandlungsmöglichkeiten bei Neurodermitis

Wenn Sie von Neurodermitis betroffen sind, stellt sich Ihnen vermutlich zuallererst die Frage: Ist Neurodermitis heilbar? Nach aktuellem Forschungsstand ist die Krankheit nicht heilbar. Die einzelnen Symptome können aber durch verschiedene Therapiemaßnahmen behandelt werden.

Die Behandlungsmöglichkeiten für Neurodermitisrichten sich nach dem Schweregradder Erkrankung (den Neurodermitis-Stufen):

  • leichte Neurodermitis mit trockener Haut: tägliche Hautpflege und Vermeiden individueller Auslöser (Trigger)
  • mittelschwere Neurodermitis mit leichten bis mäßig schweren Ekzemen: äußerlich aufgetragene Glukokortikoide (z. B. Kortison) und Calcineurin-Inhibitoren, bei Bedarf auch Medikamente zum Stillen des Juckreizes und zur Hemmung von Keimen
  • schwere Neurodermitis mit stark ausgeprägten Ekzemen: Tabletten, die das Immunsystem hemmen (z. B. Ciclosporin A)

6. Aktueller Forschungsstand zu Neurodermitis

In den letzten Jahren hat die Neurodermitis-Forschung große Fortschritte bei der Entwicklung von neuen Therapien, Behandlungsmöglichkeiten und Diagnosemethoden für Neurodermitis gemacht.

Insbesondere im Bereich der sogenannten Biologika gegen Neurodermitis hat es in den vergangenen Jahren einige vielversprechende Fortschritte gegeben. So hat ein Forschungsteam des Helmholtz Zentrums in München mit der Identifikation des Antikörpers Fezakinumab Hoffnung für Patient:innen geweckt. Er kann eingesetzt werden, um eine Überreaktion des Immunsystems zu verhindern. Die Entdeckung wird als besonderer Erfolg gefeiert, da diese Art der Neurodermitis-Behandlung nur geringe oder keine Nebenwirkungen mit sich bringt.

Forscher:innen der Universität Marburg haben darüber hinaus herausgefunden, dass für eine gesunde, entzündungsfreie Haut unter anderem der Spiegel des Botenstoffes Zytokin IL-13 eine wichtige Rolle spielt. Dieser wirkt sich auf die sogenannten Dendritischen Zellen (Immunzellen) aus, welche wiederum die Parasitenabwehr fördern. Indem man den Zytokin IL-13-Spiegel im Gleichgewicht hält, können entzündungsauslösende Immunantworten verhindert werden.

Aktuell werden weitere klinische Studien durchgeführt, um zu prüfen, ob andere Therapiemethoden oder Medikamente die Heilungschancen noch weiter verbessern können. Erfahren Sie mehr dazu im folgenden Kapitel zu aktuellen Neurodermitis-Studien.

7. Klinische Studien zu Neurodermitis – häufig gestellte Fragen

In klinischen Studien zu Neurodermitis werden aktuell neue Behandlungsmethodenuntersucht. Einige Studien konzentrieren sich auf Methoden zur Verringerung von Hautentzündungen und Juckreiz. Andere zielen auf die Entwicklung neuer Methoden zur Wiederherstellung der Hautbarrierefunktion ab.

Weitere klinische Studien befassen sich mit den genetischen Faktoren der Neurodermitis. So untersuchen sie, wie diese die Behandlung, das Screening und möglicherweise die Prävention der Erkrankung beeinflussen. In künftigen Studien wollen die Forscher:innen außerdem Gentests verbessern, um Personen zu identifizieren, die ein erhöhtes Risiko für Neurodermitis haben.

Grafik von zwei Personen, die mit einer Gesundheitseinrichtung kommunizieren.

Über ClinLife

Grafik von zwei Personen, die mit einer Gesundheitseinrichtung kommunizieren.

ClinLife ist eine für Patient:innen kostenlose Plattform, um auf sichere Weise passende klinische Studien zu finden und sich für diese zu bewerben. Ihre Datensicherheit und Privatsphäre sind dabei unsere höchste Priorität.

Weiter lesen

Unser Datenschutz-Versprechen

Erfahren Sie mehr