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Illustration einer Person, auf der Suche nach klinischen Studien für neue Behandlungen und Medikamente für Schizophrenie

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1. Was ist Schizophrenie?

Schizophrenie ist eine psychotische Störung, die häufig in Schüben verläuft. Sie äußert sich meist in Halluzinationen und Wahnvorstellungen. Dadurch kann es zu Beeinträchtigungen im sozialen Leben, im Berufsleben und in der Selbstfürsorge kommen.

2. Was sind typische Symptome von Schizophrenie?

Die typischen Anzeichen von Schizophrenie in der Akutphase sind Psychosen, Wahnvorstellungen und Halluzinationen. In der chronischen Phase weisen die Betroffenen vermehrt Negativ-Symptome auf:

Akute Phasen sind durch Psychosen (Realitätsverlust), Halluzinationen (z. B. Stimmen hören), Wahnvorstellungen (z. B. Verfolgungswahn), desorganisierte Sprechweise oder Verhaltensauffälligkeiten gekennzeichnet. Diese werden als Positiv-Symptome bezeichnet und treten bei gesunden Menschen nicht auf.

In der chronischen Phase überwiegen Negativ-Symptome. Darunter werden verminderter Antrieb, Emotionslosigkeit, Konzentrationsschwäche und die Vernachlässigung alltäglicher Aktivitäten zusammengefasst.

Die Anzeichen können plötzlich oder schleichend auftreten. Die Symptome von Schizophrenie sind unter Umständen so stark ausgeprägt, dass sie sich entscheidend auf das Leben der Patient:innen, ihren Alltag und ihr soziales Umfeld auswirken. So kommt es in der Regel zu Problemen im Beruf und in Beziehungen sowie in der Alltagsbewältigung allgemein.

Diagnose Schizophrenie

Die Diagnose Schizophrenie fällt aufgrund der Symptome. Eine intensive Befragung von Patient:innen und Angehörigen geht mit medizinischen Untersuchungen einher. Wurden dabei andere Ursachen einer Psychose ausgeschlossen, so liegt eine Schizophrenie vor. Hirnerkrankungen wie etwa Epilepsie oder ein Hirntumor können ähnliche psychotische Symptome hervorrufen wie eine Schizophrenie in der Akutphase. Ebenso muss ausgeschlossen werden, dass Wahnvorstellungen durch Rauschmittel wie Kokain oder LSD ausgelöst wurden. Abzugrenzen ist die Schizophrenie auch von anderen psychischen Erkrankungen, beispielsweise bipolarer Art, Autismus oder Persönlichkeitsstörungen. Zu den Negativ-Symptomen zählen Antriebsschwäche, Lustlosigkeit usw., die stark an eine Depression erinnern – auch die gilt es also auszuschließen.

3. Welche Formen von Schizophrenie gibt es?

Die Symptome von Schizophrenie unterscheiden sich je nach Form der Erkrankung.

Paranoide Schizophrenie: Die klassische Form der Schizophrenie äußert sich in Halluzinationen und Wahnvorstellungen. Negativ-Symptome wie Antriebslosigkeit oder Sprachveränderungen kommen bei dieser Form kaum vor.

Hebephrene Schizophrenie: Diese Form betrifft häufig schon Jugendliche und zeichnet sich durch Verhaltensveränderungen, verringerte emotionale Reaktionen oder Stimmungsauffälligkeiten aus.

Katatone Schizophrenie: Bei dieser Form stehen körperliche Auffälligkeiten im Vordergrund. Es kommt zum Erstarren des Körpers über Stunden hinweg, sowie zu ziellosen Bewegungen oder Verzerrungen des Gesichts. Auch diese Form betrifft junge Menschen ab 15 Jahren.

Residuale Schizophrenie: Dabei handelt es sich um chronische Beschwerden einer länger bestehenden Schizophrenie. Die Erkrankung hat zu langfristigen Veränderungen der Persönlichkeit geführt. Auch Antriebslosigkeit, verringerte Emotionen und soziale Isolation sind typisch.

Schizophrenie-Spektrum und andere psychotische Störungen

Neben dem Vollbild einer Schizophrenie können auch andere psychotische Störungen auftreten:

  • wahnhafte Störung
  • kurze psychotische Störung
  • schizophreniforme Störung
  • schizoaffektive Störung
  • substanz- bzw. medikamenteninduzierte psychotische Störung

4. Welche möglichen Ursachen für Schizophrenie gibt es?

Die Ursache von Schizophrenie ist bisher ungeklärt. Die bisherige Forschung hat jedoch ergeben, dass Veränderungen im Gehirn sowie biochemische Faktoren eine Rolle bei ihrer Entstehung spielen. Auch genetische Vorbelastungen können zum Tragen kommen.

5. Derzeitige Behandlungsmöglichkeiten bei Schizophrenie

Die Behandlung von Schizophrenie beruht meist auf medikamentösen und psychotherapeutischen Maßnahmen sowie einer sozialpädagogischen Unterstützung.

6. Aktueller Forschungsstand zu Schizophrenie

Die klinische Forschung hat in den letzten Jahren dazu beigetragen, dass neue Medikamente gegen Schizophrenie entwickelt wurden, die besser wirken und weniger Nebenwirkungen auslösen. Unter anderem kommt es deshalb heute seltener zu der sogenannten katatonen Schizophrenie, bei der das klinische Bild hauptsächlich aus psychomotorischen Störungen besteht. Insgesamt können die sogenannten Positiv-Symptome, also Wahnvorstellungen und Halluzinationen, die in der Akutphase auftreten, bei einem Großteil der Patient:innen inzwischen medikamentös behandelt werden.

Eine Schwierigkeit bei der Behandlung von Schizophrenie-Patient:innen stellt die Komplexität der Symptomatik dar. Forscher:innen sind daher auf der Suche nach neuen Ansätzen für die Behandlung der verschiedenen Begleiterscheinungen der Erkrankung. Ein neues Molekül namens BI 424809 etwa gibt Hoffnung auf die verbesserte Therapie von kognitiven Störungen bei Schizophrenie. Der Stoff hemmt die Wiederaufnahme von Glycin, einer Aminosäure, die im Gehirn als inhibitorischer (hemmender) Neurotransmitter fungiert. Im Rahmen einer internationalen Studie konnte der Wirkstoff vielversprechende Ergebnisse erzielen und die kognitive Leistung der Proband:innen verbessern.

Auch die Ursachenforschung hat große Fortschritte gemacht. So hat eine Forschungsgruppe der Charité in Berlin eine Vielzahl von Genen identifizieren können, die für die Entstehung von Schizophrenie verantwortlich sind. Dazu wurde die DNA von hunderttausenden Menschen mit und ohne Schizophrenie verglichen. Insgesamt 120 spezifische Gene konnten dabei mit der Erkrankung in Verbindung gebracht werden. Auch bestimmte Neuronen ließen sich als Träger für das genetische Risiko ausmachen. Die Erkenntnisse sollen als Grundlage für neue Therapieansätze dienen.

7. Klinische Studien zu Schizophrenie – häufig gestellte Fragen

Welche Studien zu Schizophrenie gibt es?

In aktuellen klinischen Studien wird daran geforscht, welche Medikamente und Therapieansätze bei welchen Betroffenen einer Schizophrenie bestmöglich wirken und dabei möglichst wenige Nebenwirkungen verursachen.

Die Behandlung der sogenannten Negativ-Symptome der Schizophrenie steht im Fokus vieler aktueller Studien. Diese Symptome treten häufig in der chronischen Phase auf und zeichnen sich durch Antriebslosigkeit, Emotionslosigkeit, Erschöpfung und Konzentrationsschwierigkeiten aus. Den Betroffenen fällt es häufig schwer, ihren alltäglichen Aktivitäten nachzugehen, und sie ziehen sich aus ihrem sozialen Umfeld zurück. Damit ist häufig ein hoher Leidensdruck verbunden. In aktuellen Studien wird unter anderem an Medikamenten geforscht, die diese Symptome besser behandeln können.

Die Studien PREMISS und cTBS untersuchen die Wirksamkeit der transkraniellen Magnetstimulation (TMS) von Nervenzellen im Gehirn. Die Behandlungsmethode wird im Rahmen der beiden Studien gegen chronische akustische Halluzinationen sowie gegen Negativ-Symptome eingesetzt und auf ihre Wirksamkeit hin überprüft.

Schizophrenie kann bei verschiedenen Betroffenen sehr unterschiedlich verlaufen. Schizophrene Episoden können sich mit Phasen der psychischen Gesundheit abwechseln. Bei manchen Patient:innen ist der Krankheitsverlauf progressiv. Jeder Fall ist individuell. Wie eine Schizophrenie-Erkrankung verläuft, ist daher ebenfalls Untersuchungsgegenstand klinischer Studien. Die CDP-Studie (Clinical Deep Phenotyping) etwa untersucht die sichtbaren Merkmale (Phänotypen) von Schizophrenie-Erkrankten, um die Mechanismen der Krankheit zu verstehen. Langfristiges Ziel ist eine besser angepasste Behandlung, die sich an den Bedürfnissen der einzelnen Patient:innen orientiert.

Grafik von zwei Personen, die mit einer Gesundheitseinrichtung kommunizieren.

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