Alles rund um das Therapiegebiet Wechseljahre
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Die letzte Regelblutung im Leben ist ein Ereignis, das zahlreiche Veränderungen im Körper mit sich bringt. Jede gebärfähige Person ist unterschiedlich stark von den Begleiterscheinungen betroffen. Bei einigen Menschen können die Menopause und die Wechseljahre zu einer schwerwiegenden Beeinträchtigung der Lebensqualität führen.
In einem solchen Fall kann eine medizinische Behandlung notwendig werden. Die Forschung an neuen und besseren Medikamenten und Therapien ist für Personen mit starken Wechseljahresbeschwerden besonders relevant. Wenn Sie die Forschung unterstützen und von neuen Behandlungsmethoden profitieren wollen, nehmen Sie an einer klinischen Studie zu den Wechseljahren teil!
Inhaltsverzeichnis:
- Was sind die Wechseljahre?
- Was sind typische Symptome der Wechseljahre?
- Welche Phasen der Wechseljahregibt es?
- Was sind die Ursachen für Wechseljahresbeschwerden?
- Derzeitige Behandlungsmöglichkeiten während der Wechseljahre
- Aktueller Forschungsstand zu den Wechseljahren
- Klinische Studien zu den Wechseljahren– häufig gestellte Fragen
1. Was sind die Wechseljahre?
Häufig werden die Begriffe Wechseljahre und Menopause synonym verwendet, doch per medizinischer Definition ist die Menopause nur ein Teil der Wechseljahre: Die Wechseljahre, auch Klimakterium genannt, beschreiben den Lebensabschnitt nach der Menopause. Die Menopause hingegen bezeichnet die letzte Regelblutung bei einem gebärfähigen Menschen.
Während der Wechseljahre stellt der Körper Funktionen ein, die eine natürliche Schwangerschaft ermöglichen. Es kommt zu hormonellen Umstellungen, und die Periode bleibt aus (Amenorrhö).
Der Verlauf der Wechseljahre ist sehr individuell und hängt sowohl von genetischen Faktoren als auch von den Lebensumständen ab. Ihr Beginn kann sich zwar durch die Prämenopause ankündigen, aber auch medizinisches Fachpersonal kann sie nicht vorhersagen.
Etwa zwei Drittel der Betroffenen haben während der Wechseljahrekeine oder nur schwache Symptome. Die hormonellen Umstellungen machen sich zwar bemerkbar, jedoch wird die Lebensqualität nicht eingeschränkt. Bei etwa einem Drittel treten jedoch starke Symptome auf, die behandelt werden müssen, um das körperliche und psychische Wohlbefinden zu erhalten.
Ab wann beginnen die Wechseljahre?
Der Beginn der Wechseljahre unterscheidet sich stark von Person zu Person. In der Regel setzt die Menopause im Alter von 50 bis 52 Jahren ein. Bei etwa einem Prozent erfolgt sie bereits vor dem Alter von 40 Jahren, bei einer von eintausend betroffenen Personen sogar vor dem 30. Lebensjahr.
Ab wann die Menopause eintritt, hängt mit einer Reihe von Faktoren zusammen. Manche können dazu führen, dass die Wechseljahre rund zwei Jahre früher beginnen als beim Großteil der Betroffenen. Rauchen, Diabetes und andere chronische Erkrankungen zählen dazu.
Zudem wird vermutet, dass genetische Faktoren daran beteiligt sind, wann die Menopause beginnt, da die Wechseljahre bei Angehörigen einer Familie häufig in einem ähnlichen Alter eintreten.
Auch der Verlauf der Menopause ist sehr variabel. Bei manchen Menschen bleibt der Zyklus bis zum Zeitpunkt der letzten Menstruation regelmäßig. Bei anderen kann dieser Prozess mehrere Jahre lang dauern, in denen die Periode immer seltener und schwächer auftritt.
Was passiert im Körper?
Die Wechseljahre setzen ein, wenn die Eierstöcke ihre Funktion allmählich einstellen. Es kommt zu einer hormonellen Umstellung, wodurch der Eisprung zunächst nicht mehr regelmäßig und schließlich gar nicht mehr stattfindet.
Bis zur Menopause
Bei der Geburt sind die Eierstöcke mit Millionen von Eibläschen (Follikeln) gefüllt. Die Eibläschen sind für die Bildung des Geschlechtshormons Östrogen zuständig. Ihre Zahl nimmt während der Pubertät bereits auf ca. 250.000 bis 100.000 ab. Bei jedem Eisprung reifen mehrere dieser Follikel heran. Ein Follikel verlässt als Eizelle den Eierstock, andere reife Follikel werden ausgestoßen.
Während der Prämenopause sind in den Eierstöcken schließlich keine Eibläschen mehr vorhanden, die zu eisprungfähigen Follikeln heranwachsen können. Die Monatsblutung tritt nun immer seltener und unregelmäßiger auf, bis es schließlich zur letzten Regelblutung (Menopause) kommt.
Nach der Menopause
Als Reaktion auf die abnehmende Östrogenproduktion bildet das Gehirn vermehrt andere Geschlechtshormone, dazu gehören das luteinisierende Hormon (LH) und das follikelstimulierende Hormon (FSH).
Vor der Menopause regen diese Hormone die Eierstöcke zur Östrogenproduktion an. Im Rahmen des Menstruationszyklus führt das Zusammenspiel von Östrogenen, LH und FSH schließlich einmal im Monat zum Eisprung.
Da in den Wechseljahren keine Follikel mehr heranreifen, bleibt die Produktion von Östrogen aus, und der Östrogenspiegel fällt stark ab. Dieser Östrogenmangel ist für viele typische Symptome in den Wechseljahren verantwortlich.
Mit dem Ende der Wechseljahre und dem Beginn der postmenopausalen Phase ebbt die Produktion von Östrogen sowie von LH und FSH ab. Es werden nur noch geringe Mengen von Östrogen an anderen Stellen im Körper produziert, so etwa in der Nebennierenrinde.
Kann ich in den Wechseljahren schwanger werden?
Auch wenn die Regelblutung ausbleibt, bedeutet das nicht immer, dass keine Schwangerschaft mehr möglich ist. Solange der Ovulationszyklus weiterbesteht, ist es möglich, auf natürlichem Wege schwanger zu werden. Deshalb ist es wichtig, auch während der Wechseljahre (in der Regel bis zum 52. Lebensjahr bzw. 12 Monate lang nach der Menopause) sichere Verhütungsmethoden zu verwenden.
2. Was sind typische Symptome der Wechseljahre?
Die Anzeichen der Wechseljahre unterscheiden sich von Person zu Person hinsichtlich ihrer Häufigkeit sowie ihrer Intensität.
Zu den typischen Symptomen der Menopause und auch der gesamten Wechseljahre zählen Hitzewallungen. Darüber hinaus sind Schlafstörungenhäufig. Auch trockene Schleimhäute und Herzrasen treten in den Wechseljahren auf oder zählen zu den Anzeichen der Menopause.
Die Begleiterscheinungen der Wechseljahre im Überblick
Wie viele dieser Beschwerden auftreten, wann und in welcher Kombination – all das ist sehr individuell:
- Hitzewallungen und Schweißausbrüche
- Schlafstörungen und Müdigkeit
- Gelenkschmerzen
- trockene Haut und Schleimhäute, fleckige Hautrötungen (vor allem an Kopf und Hals)
- Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, trockene Scheide und Verlust der Libido
- psychische Beschwerden wie Angst, Reizbarkeit, Nervosität und Depressionen
- Herzklopfen oder Herzrasen
- Schwindel und Kopfschmerzen
- starkes Spannungsgefühl in der Brust (Mastodynie)
- verstärkte Regelblutung in der prämenopausalen Phase, oft begleitet von Unterbauchschmerzen und Vorblutungen
Hitzewallungen in den Wechseljahren
Hitzewallungen sind eines der häufigsten Symptome der Wechseljahre. Die Beschwerden können bereits vor der Menopause auftreten und bleiben im Durchschnitt bis zu fünf Jahre danach bestehen.
Dabei handelt es sich um spontan aufkommende Wärmeschübe. Sie dauern in der Regel nur wenige Minuten, können aber auch länger anhalten. Erste Anzeichen sind ein Druckgefühl im Kopf und ein unbehagliches Gefühl. Darauf folgt ein Wärmeempfinden im Brustbereich, das sich in den folgenden Minuten auf Oberarme, Hals und Gesicht ausbreitet. Es kommt zu Rötungen im Gesicht und einer erhöhten Herzfrequenz. Eine Hitzewallung führt meist zu einem Schweißausbruch an den Stellen, an denen das Hitzegefühl aufgetreten ist.
Auslöser dieser Wärmeschübe ist das vegetative Nervensystem. Es steuert Körperfunktionen wie die Atmung, die Verdauung und den Stoffwechsel. Das Geschlechtshormon Östrogen beeinflusst im vegetativen Nervensystem unter anderem die Wärmeregulation des Körpers. Die Hitzewallungen entstehen, indem sich die unter der Haut liegenden Blutgefäße plötzlich weiten und so warmes Blut aus dem Körperinneren durch die Hautgefäße fließt. Da der Östrogenspiegel während der Wechseljahreenorme Veränderungen durchläuft, sind Hitzewallungen eines der häufigsten Symptome vor und nach der Menopause.
Wie lange dauern die Hitzewallungen an?
Die sogenannte SWAN-Studie in den USA untersuchte über 16 Jahre hinweg mehr als 1.400 Personen mit Hitzewallungen. Die Beschwerden dauerten im Mittelwert 7,4 Jahre lang an, davon 4,5 Jahre nach der letzten Monatsblutung. Personen, bei denen die Beschwerden schon in der Prämenopause auftraten, erlebten im Durchschnitt eine längere Gesamtdauer der Beschwerden (ca. 11,8 Jahre) als solche, bei denen die ersten Hitzewallungen erst in der Postmenopause auftraten (ca. 3 bis 4 Jahre).
Diagnose Wechseljahre
Um festzustellen, ob die Wechseljahre eingesetzt haben, kann das medizinische Fachpersonal verschiedene Indikatoren heranziehen:
- Symptome und Alter der betroffenen Person
- Ausbleiben der Regelblutung während der vergangenen 12 Monate
- hormonelle Veränderungen (Zunahme des Hormons FSH – sichtbar in Blutuntersuchungen)
Die Menopause wird auf diese Weise in der Regel rückblickend diagnostiziert.
3. Welche Phasen der Wechseljahre gibt es?
Die Umbruchphase, die als Wechseljahre bezeichnet wird, ist ein Prozess mit vielen Stufen. Mediziner:innen gliedern sie in vier Phasen, die in der Praxis jedoch meist fließend ineinander übergehen:
- Prämenopause
- Perimenopause
- Menopause
- Postmenopause
Während der Prämenopause bereitet sich der Körper auf das Ende der fruchtbaren Lebensphase vor. Die Hormone Progesteron und Östrogen werden allmählich reduziert. Es treten die ersten Anzeichen für die Wechseljahre auf.
Ein bis zwei Jahre vor der letzten Regelblutung setzt die Perimenopause ein. Sie dauert etwa ein weiteres Jahr nach der Menopause an. In dieser Phase vergrößern sich die Abstände zwischen den Blutungen, die wiederum zunehmend schwächer werden. Die Östrogenproduktion nimmt weiter ab und kommt schließlich zum Stillstand. Die Anzeichen der Menopause, die sich häufig in Beschwerden äußern, können in dieser Zeit deutlich zunehmen.
Der Zeitpunkt der letzten Periode wird Menopause genannt. Er kann erst nachträglich festgestellt werden, wenn es zwölf Monate lang keine weitere Blutung gab.
Ein Jahr nach der Menopause beginnt die Postmenopause. Die hormonellen Veränderungen kommen in dieser Phase allmählich zur Ruhe. Die typischen Anzeichen der Wechseljahre wie Hitzewallungen gehen zurück. Andere Symptome kommen zum Ende der Wechseljahrehinzu, so etwa trockene Schleimhäute, dünner werdende Haare oder Schlafstörungen.
4. Was sind die Ursachen für Wechseljahresbeschwerden?
Ursache für viele Symptome der Wechseljahre ist der altersbedingt sinkende Östrogenspiegel. Ab einem Alter von durchschnittlich 40 Jahren lässt die Funktion der Eierstöcke allmählich nach. Zunächst schwankt der Hormonspiegel, bevor die Produktion von Östrogen und Progesteron nachlässt und schließlich stoppt.
In manchen Fällen können die Wechseljahrefrüher eintreten. Zu den Ursachen einer vorzeitigen Menopause zählen:
- genetische Fehlbildungen der Geschlechtschromosomen
- Autoimmunkrankheiten wie Schilddrüse-Erkrankungen oder Vitiligo
- Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes
- Chemotherapie oder Strahlentherapie
- Rauchen
5. Derzeitige Behandlungsmöglichkeiten während der Wechseljahre
Eine Behandlung der Symptome der Wechseljahre ist in der Regel nur notwendig, wenn starke Beschwerden auftreten. Hier stehen verschiedene Therapieformen zur Verfügung.
6. Aktueller Forschungsstand zu den Wechseljahren
Die wissenschaftliche Forschung hat in den vergangenen Jahren viele Fortschritte gemacht, um die Körperprozesse und Beschwerden während der Wechseljahre zu verstehen.
So befassen sich Forscher:innen mit der Frage, inwieweit alternative Heilmittelgegen Anzeichen der Wechseljahre Wirkung zeigen können. Ein Team der George-Washington-Universität in den USA konnte positive Ergebnisse bei der Behandlung von Menschen in den Wechseljahren verzeichnen, die unter moderaten bis schweren Hitzewallungen litten. Eine fettarme, pflanzliche, auf Sojabohnen basierende Diät im Rahmen einer Studie hat die Häufigkeit und die Schwere der Wärmeschübe erheblich reduzieren können. Ob sich die Erfolge auch auf größere Gruppen von Betroffenen ausdehnen lassen, muss die weitere Forschung zeigen.
Auch die seelischen Zusammenhänge mit Wechseljahresbeschwerdensind Bestandteil von Forschungsbemühungen. So hat eine Studie der Harvard Medical School in den USA gezeigt, dass traumatische Erfahrungen im frühen Leben mit schweren Symptomenwährend der Wechseljahrezusammenhängen könnten. Menschen, die etwa aufgrund von Misshandlungen oder sozioökonomischen Schwierigkeiten in der Jugend bis ins Erwachsenenalter unter Depressionen oder Angstzuständen litten, berichteten von schweren Beschwerden in den Wechseljahren. Die Ergebnisse der Studie könnten dazu beitragen, zu verstehen, warum manche Menschen stärker als andere von menopausalen Symptomen betroffen sind.
7. Klinische Studien zu den Wechseljahren – häufig gestellte Fragen
Welche Studien zu den Wechseljahren gibt es?
Probandinnen mit Wechseljahresbeschwerden können an verschiedensten Studien teilnehmen, um neue Medikamente und hormonfreie Behandlungsmethoden zu testen.
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