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Die Brustkrebsbehandlung der Zukunft: Vielversprechende klinische Studien zu neuen Behandlungen und Medikamenten

Oct 11, 2021

mRNA-Impfstoffe sind seit der COVID-19-Krise ein wohlbekannter Begriff, da sie die Basis für den Pfizer-Impfstoff von Moderna und BioNTech darstellen. In den letzten Jahren hat die mRNA-Technologie Hoffnung für die Behandlung eines anderen Gesundheitsproblems gebracht, das weltweit Millionen von Menschen und ihre Familien betrifft: Krebs.

Für die Betroffenen und ihre Angehörigen beginnt mit der Krebsdiagnose eine Zeit der großen Ungewissheit, in der sie verschiedene Medikamente und Behandlungsmöglichkeiten suchen und ausprobieren, um die besten Optionen zu finden und permanent zu "kämpfen".

Für viele Krebspatient:innen, auch für Brustkrebspatient:innen, stellt die Teilnahme an einer klinischen Studie eine Möglichkeit dar, Zugang zu einem neuen, oft individuelleren Medikament oder einer Behandlung zu erhalten. Da alle aktuellen Brustkrebsmedikamente und -behandlungen zu in der jüngeren Vergangenheit der zentrale Bestandteil klinischer Studien waren, ist es für die Entwicklung der Behandlungen der Zukunft von entscheidender Bedeutung, dass Menschen an Krebsstudien teilnehmen.

  • Autor: Wessel de Cock (MA)

  • Überprüfung medizinischer Inhalte: Clariness Medical Content Team


Über Placebos in Brustkrebsstudien

Bei vielen Umfragen zeigt sich die Sorge von Frauen, dass sie bei Teilnahme an einer klinischen Studie möglicherweise keine Behandlung erhalten werden und ein Placebo oder eine "Zuckerpille" verabreicht bekommen. Tatsächlich wird bei Brustkrebsstudien, wie bei fast allen anderen klinischen Studien zu Krebs, kaum ein Placebo als Ersatz für die Standardbehandlung eingesetzt. Teilnehmerinnen erhalten immer ihre Standardbehandlung oder (in einigen Fällen zusätzlich) die neue Studienbehandlung.

Zusammengefasst: Selbst, wenn Sie in der klinischen Studie nicht direkt das neue Medikament oder Therapie erhalten, wird Ihr Brustkrebs genauso behandelt, wie wenn Sie nicht an der Studie teilnehmen würden. Man kann sogar sagen, dass klinische Studien im Vergleich zur Standardbehandlung oft eine spezialisierte und hochgradig personalisierte und kontrollierte Behandlung bieten. Viele Organisator:innen klinischer Studien bieten der Gruppe von Teilnehmenden, die die Standardbehandlung fortsetzen, auch die Möglichkeit einer Weiterbehandlung mit der neuen Therapie oder dem neuen Medikament an, nachdem sich diese als erfolgreich erwiesen haben und die Studie abgeschlossen wurde.

Hintergrund: Brustkrebs, ein zunehmend wichtiges, gesellschaftliches Gesundheitsthema

Als häufigste Krebserkrankung unter Frauen gilt Brustkrebs. Mit einem Anteil von 30,5 Prozent in allen Staaten der industrialisierten Welt hat sich die Anzahl der Brustkrebserkrankungen seit den 1980er Jahren verdoppelt. Etwa 69 000 Mal im Jahr erhalten Frauen in Deutschland die Diagnose "Mammakarzinom" von Ärztinnen und Ärzten. Männer sind vor der Erkrankung ebenfalls nicht gefeit, allerdings tritt die Erkrankung bei ihnen deutlich seltener auf: Im Jahr 2014 wurden lediglich 650 Männer mit Brustkrebs diagnostiziert.

In Deutschland ist die Krebsart weit verbreitet unter den Frauen: Etwa jede zehnte Frau erkrankt im Laufe ihres Lebens daran. Die Diagnose betrifft vor allem Frauen über 40 Jahre - die meisten von ihnen sind zu Beginn der Erkrankung über 60 Jahre alt. Obwohl Brustkrebs die häufigste Krebsart unter Frauen darstellt, ist sie dennoch nicht die gefährlichste Krebsart.

Wenn Brustkrebs rechtzeitig erkannt und behandelt wird, sind die Heilungschancen oft groß. Aus diesem Grund konzentrieren sich viele Forschungsaktivitäten auf neue diagnostische Methoden sowie auf verbesserte Informationskampagnen, um das Bewusstsein für die Erkennung von Brustkrebs zu schärfen. Auch in diesem Bereich machen klinische Studien große Fortschritte.

Die Zahl der Sterbefälle hat in den vergangenen Jahren kontinuierlich abgenommen, obwohl die Neuerkrankungsrate gestiegen ist. Das liegt daran, dass es heute gezieltere und weniger belastende Methoden gibt. Neue und vielversprechende Methoden im Kampf gegen Brustkrebs werden zunächst in klinischen Studien getestet. Diese ermöglichen häufig eine stärkere Kontrolle des Brustkrebses, eine intensive Begleitung und medizinischen Fortschritt.

Lesen Sie hier mehr darüber, wer an der Erstellung, Kontrolle und Durchführung klinischer Studien beteiligt ist: https://clinlife.de/blog/informationen/was-genau-sind-klinische-studien

Personalisierung von Brustkrebstherapien in klinischen Studien

mRNA-Technologien, Gentherapien, die Einnahme von Probiotika, Hormonersatzbehandlungen und Medikamente wie Sacituzumab scheinen vielversprechende Alternativen zur Chemotherapie zu sein. Brustkrebs ist eine individuelle Angelegenheit, weshalb die derzeitige Methodenvielfalt sehr zu begrüßen ist. Für die eine Patientin ist möglicherweise eine Krebsimpfung der richtige Weg, für die Andere stellt sich vielleicht die Hormonersatzbehandlung als richtig heraus. Wer an klinischen Studien teilnehmen möchte, erhält eine intensive Betreuung, neue Behandlungsmöglichkeiten und eine stärkere Krebskontrolle.

Zudem leisten Sie einen wichtigen Beitrag zum Fortschritt der Wissenschaft. Eine einzige Behandlungsmethode kann nicht für alle Patient:innen wirksam sein. In manchen Fällen werden die Behandlungsmethoden in den klinischen Studien auch mit einer herkömmlichen Chemotherapie kombiniert, um den Teilnehmenden mehr Sicherheit zu bieten.

Finden Sie Brustkrebsstudien, die Ihrer Situation und Ihren Wünschen entsprechen.

Die klinische Forschung hat große Fortschritte bei der Früherkennung und Behandlung von Brustkrebs gemacht. Mit klinischen Studien können Forscher:innen gemeinsam mit den Teilnehmenden die Methoden der Früherkennung verbessern und wirksamere und weniger belastende Behandlungen finden.

In klinischen Brustkrebs-Studien erhalten die Teilnehmende stets ihre Standardbehandlung weiter und haben zusätzlich die Chance, neue innovative Behandlungen zu erhalten.

Drei Gründe für die Teilnahme an klinischen Studien zu Brustkrebs

  1. Erhalten Sie die Behandlungen der Zukunft: in klinischen Studien werden neue Therapien und Behandlungen von Wissenschaftlern und Gesundheitsbehörden sorgfältig analysiert.

  2. Sie tragen zur Erforschung von Brustkrebs bei: alle bestehenden und künftigen Behandlungen von Brustkrebs wurden klinischen Studien unterzogen.

  3. Personalisierte Behandlung: Klinische Studien zu Brustkrebs werden zunehmend auf die Krankengeschichte und spezifische MRT-Befunde abgestimmt.

Die Brustkrebstherapien der Zukunft sind heute Gegenstand klinischer Studien

Momentan wird in den Laboren an der Weiterentwicklung der Krebstherapie geforscht. Doch die mRNA-Technologie ist tatsächlich nicht der einzige Trend in der Krebsforschung. Als neuer Hoffnungsträger in der Brustkrebsforschung gilt beispielsweise das Antikörper-Wirkstoff-Konjugat Sacituzumab-Govitecan. Viele dieser Trends werden derzeit noch in klinischen Studien erforscht.

Vor allem Brustkrebspatientinnen haben ein hohes Rückfallrisiko, deshalb suchen sie oft nach neuen und besseren Behandlungsmöglichkeiten. Die Teilnahme an klinischen Studien ist in manchen Fällen die letzte Hoffnung für Brustkrebspatientinnen.

H3 Aktuelle Trends in der Brustkrebsforschung

In der Vergangenheit wurden Brustkrebspatient:innen häufig übertherapiert. Patient:innen wurden oft ohne Notwendigkeit mit einer Chemotherapie behandelt, was mitunter zu schwerwiegenden Nebenwirkungen und Langzeitschäden führte. Diesbezüglich fand in der Medizin jedoch ein Paradigmenwechsel statt. Anstatt Übertherapie lautet die Devise nun: Jeder Brustkrebs ist individuell und muss auch individuell behandelt werden. Es gibt verschiedene Formen von Brustkrebs - diese können nicht einfach alle mit einem allgemeinen Ansatz gleich behandelt werden. Aus diesem Grund haben Forscher in den letzten Jahrzehnten damit begonnen, mit Hilfe klinischer Studien, die Brustkrebsbehandlung auf gezieltere Therapien und mehr Behandlungsmöglichkeiten auszurichten.

Welche neuen Behandlungsmethoden werden derzeit in klinischen Studien getestet und welche gelten als besonders vielversprechend?

In der Brustkrebsforschung gelten mittlerweile eine ganze Reihe an Behandlungsmethoden vielversprechend. Seien es Medikamente, RNA-Behandlungen, Zelltherapie, Gen-Editing oder die Hormontherapie - inzwischen gibt es vielfältige Medikamente und Behandlungsmöglichkeiten auch abseits der Chemotherapie.

Therapeutische Krebsimpfungen

RNA-Nanopartikel sind aufgrund von Corona derzeit in aller Munde. Im Bezug auf Brustkrebs gilt die neuartige Therapie ebenfalls als vielversprechend. Sogenannte "Krebsimpfungen" gelten also durchaus als zukunftstauglich. Dabei kommt nicht nur mRNA zum Einsatz, sondern auch Peptide, DNA und dendritische Zellen.

Doch wie sieht die Wirkungsweise einer solchen "Impfung" aus? Laut aktuellem Stand der Forschung sind zytotoxische T-Zellen im Kampf gegen bösartig veränderte Zellen besonders wichtig. Zytotokische T-Zellen greifen die Krebszellen an und zerstören diese.

Dafür müssen die T-Zellen jedoch erst aktiviert werden. Ein Kontakt mit Antigen-präsentierenden Zellen (APCs), die Tumorantigene aufgenommen haben, ist dafür notwendig. Mit der "Impfstrategie" soll sich das körpereigene Immunsystem gegen Krebszellen richten. Durch spezialisierte Zellen wird die Präsentation von Antigenen verstärkt.

So werden Patient:innen beispielsweise dendritische Zellen entnommen und schließlich außerhalb des Körpers vermehrt, aktiviert und mit Tumorantigenen beladen. Mittels einer Injektion erhalten Patient:innen ihre Zellen wieder zurück.

Eine weitere Möglichkeit ist das direkte Spritzen von Tumorantigenen in Form von einzelnen Peptiden (Proteinabschnitte) oder als inaktivierte Tumorzellen.

Als dritte Variante kommen Nukleinsäuren wie DNA oder RNA in Betracht. Diese kodieren die entsprechenden Antigene. Um die Nukleinsäuren in APCs einzubringen, werden Vehikel wie Nanopartikel unterschiedlicher Art oder Viren genutzt. Gelangen die Nukleinsäuren oder auch Viren in die APCs, können sie dort selbst entsprechende Antigene herstellen und Tumorzellen bekämpfen.

"Einer der großen Vorteile der Technologie ist, dass sie unabhängig von der Krebsart eingesetzt werden kann. Ob es sich um Brust- oder Lungenkrebs handelt, ist unerheblich, solange es möglich ist, die Mutationen zu identifizieren", Van Morris, Mediziner und Assistenzprofessor

"Die Behandlung hat mir das Leben gerettet. Ich bin unglaublich dankbar." Molly Cassidy (Teilnehmerin einer Phase-2-Studie zur mRNA-Technologie).

Antikörper-Wirkstoff-Konjugat Sacituzumab

Dabei handelt es sich um ein neues Medikament zur Behandlung von metastasierendem dreifach-negativem Brustkrebs. Sacituzumab wurde im April 2020 von der FDA, der US-Amerikanischen Food and Drug Administration zugelassen. Es ist das erste Antikörper-Wirkstoff-Konjugat (ADC), das für die Behandlung von metastasiertem dreifach-negativem Brustkrebs (mTNBC) zugelassen ist.

Die Anti- Hormontherapie

Die Anti-Hormontherapie soll die Bildung bzw. Wirkung von Östrogenen blockieren. Hormonempfindliche Krebszellen werden so in ihrem Wachstum blockiert. Das Rückfallrisiko für Brustkrebspatient:innen wird dadurch gesenkt. Die Anti-Hormontherapie wird häufig auch als "Hormonentzugsbehandlung" bezeichnet. In der Behandlung gibt es prinzipiell zwei Möglichkeiten: Entweder wird die körpereigene Östrogenproduktion von vornherein unterbunden oder die Östrogenrezeptoren werden blockiert und ihre hormonelle Wirkung im Gewebe gehemmt.

Mikrobiom-Therapie

Ein gestörtes Mikrobiom kann einen negativen Einfluss auf die Brustkrebsentwicklung nehmen. Bei Chemotherapien wird das Mikrobiom (die Darmflora) häufig stark in Mitleidenschaft gezogen. Die Einnahme von Probiotika konnte Nebenwirkungen in der Chemotherapie reduzieren und gleichzeitig die Wirksamkeit von Krebsbehandlungen steigern.

Informationen über die Teilnahme an einer klinischen Krebs-Studie und die Rechte von Studienteilnehmenden

Bevor Sie sich für die Teilnahme an einer Studie entscheiden, ist es wichtig, sich über die verfügbaren Studien zu informieren und immer mit Ihrem persönlichen Arzt zu sprechen. Außerdem erhalten Sie von den Studienärzten beim ersten Studienbesuch immer ausführliche Informationen in leicht verständlicher Form. Hier erklären die Ärzte und Ärztinnen, was genau während der Studie passiert, welche Ziele sie verfolgt, welche Vorteile und Risiken sie birgt, und welche Rechte Sie haben. Zu diesen Rechten gehört zum Beispiel, dass Sie die Teilnahme an der Studie jederzeit und ohne Angabe von Gründen beenden können.

Finden Sie Brustkrebs-Studien auf ClinLife, Europas führender Studien-Plattform

Mit über 1,3 Millionen registrierten Mitgliedern ist ClinLife Europas führende Plattform, um die passenden klinischen Studien zu finden. Auf unseren Studien-Seiten können Sie sich über die Möglichkeiten der Forschung zu neuen Medikamenten und Behandlungen informieren. Wenn Sie unseren Fragebogen ausfüllen, finden Sie klinische Studien, die auf Ihre Diagnose und Bedürfnisse zugeschnitten sind. Melden Sie sich für unseren Newsletter an, wenn Sie informiert werden möchten, wenn Wissenschaftler:innen neue Forschungsstudien für Ihre Diagnose ankündigen.

Informieren Sie sich über Brustkrebsstudien und sehen Sie hier, ob es heute Studien gibt, die zu Ihrer persönlichen Situation und Ihren Bedürfnissen passen:

https://clinlife.de/indications/Brustkrebs