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Alles rund um das Therapiegebiet Reizdarmsyndrom

Illustration einer Person, eines Patienten, auf der Suche nach klinischen Studien für neue Behandlungen und Medikamente für Reizdarmsyndrom

Sie haben die Diagnose Reizdarmsyndrom erhalten und suchen nach neuen Behandlungsmethoden? Nehmen Sie an einer klinischen Studie zum Reizdarmsyndromteil und profitieren Sie von den neuesten Therapien.

Inhaltsverzeichnis:

  1. Was ist das Reizdarmsyndrom?
  2. Was sind typische Symptome des Reizdarmsyndroms?
  3. Welche Typen des Reizdarmsyndromsgibt es?
  4. Welche möglichen Ursachen für das Reizdarmsyndrom gibt es?
  5. Derzeitige Behandlungsmöglichkeiten des Reizdarmsyndroms
  6. Aktueller Forschungsstand zum Reizdarmsyndrom
  7. Klinische Studien zum Reizdarmsyndrom– häufig gestellte Fragen

1. Was ist das Reizdarmsyndrom?

Das Reizdarmsyndrom ist eine Erkrankung des Verdauungstrakts. Die Darmfunktion ist verändert, sodass es zu den typischen Reizdarm-Anzeichen wie Verstopfung, Blähungen, Schmerzen oder Durchfall kommt. Es handelt sich um eine gutartige Erkrankung, die mit einer normalen Lebenserwartung einhergeht. Die Symptome können den Alltag von Betroffenen jedoch erheblich belasten.

Diagnose des Reizdarmsyndroms

Die Diagnose Reizdarmsyndrom ist eine Ausschlussdiagnose. Das heißt, dass sie dann gestellt wird, wenn alle anderen bekannten Erkrankungen ausgeschlossen wurden. Dem Syndrom liegen keine erkennbaren organischen Störungen zugrunde.

Viele der für das Reizdarmsyndrom typische Symptome können auch bei anderen Erkrankungen auftreten (z. B. chronisch entzündlichen Darmerkrankungen wie Colitis Ulcerosa). Da diese teilweise schlimmere Folgen haben können, ist es wichtig, dass sie bei der Diagnosestellung ausgeschlossen werden.

Wer erkrankt am Reizdarmsyndrom?

Rund 11 % der Menschen weltweit leiden am Reizdarmsyndrom. In westlichen Ländern sind mehrheitlich Frauen betroffen. In anderen Ländern, etwa im südlichen Asien, erkranken vor allem Männer am Reizdarmsyndrom.

2. Was sind typische Symptome des Reizdarmsyndroms?

Das Reizdarmsyndrom geht mit einer Reihe von Beschwerden einher, die meist in Schüben auftreten. Betroffene müssen häufig und dringend auf die Toilette. Der Stuhl verändert sich und kann schleimig werden.

Typische Anzeichen des Reizdarmsyndroms sind:

  • Verstopfung
  • Durchfall
  • Blähungen
  • Bauchschmerzen

Die Reizdarm-Symptome können einzeln oder in Kombination auftreten. Zusätzlich berichten Betroffene häufig von einem Völlegefühl und dem Eindruck, dass sich der Darm trotz Stuhlgang nicht vollständig leert.

Weitere mögliche Symptome des Reizdarmsyndromssind Übelkeit, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Angstzustände, Muskelprobleme, Schlafstörungen und Konzentrationsprobleme. Auch Rückenschmerzen bei Reizdarm können auftreten, wenn die Schmerzen aus dem Bauchraum in den Rücken ausstrahlen.

3. Welche Typen des Reizdarmsyndroms gibt es?

Das Reizdarmsyndrom wird nach der Hauptsymptomatik in vier Typen eingeteilt:

  1. Diarrhö-prädominantes Reizdarmsyndrom (RDS-D): Das Reizdarmsyndromist vor allem von Durchfallgekennzeichnet.
  2. Obstipations-prädominantes Reizdarmsyndrom (RDS-O): Verstopfungensind das am häufigsten auftretende Symptom.
  3. Gemischtes Reizdarmsyndrom (RDS-M): Betroffene leiden gleichermaßen unter Durchfall und Verstopfung.
  4. Ein weiterer Untertyp wird zuweilen angewendet, um Fälle zu beschreiben, die in keine der drei anderen Kategorien passen.

4. Welche möglichen Ursachen für das Reizdarmsyndrom gibt es?

Warum die Darmfunktion beim Reizdarmsyndrom verändert ist, ist heute noch weitestgehend ungeklärt. Eine mögliche Ursache stellt Stress dar. Psychische Belastungen führen zu Veränderungen der Darmaktivität. Lässt der Stress wieder nach, verringern sich bei vielen Betroffenen auch die Symptome. Bis vor Kurzem wurde das Reizdarmsyndromdaher meist als psychosomatische Erkrankung abgestempelt.

Neue Erkenntnisse der Forschung haben jedoch weitere Faktoren für die Entstehung des Reizdarmsyndroms identifizieren und zum besseren Verständnis dazu beitragen können, was bei Reizdarm passiert.

5. Derzeitige Behandlungsmöglichkeiten des Reizdarmsyndroms

Es gibt keine allgemeingültige Therapie für das Reizdarmsyndrom. Die Behandlung geht auf die individuellen Beschwerden ein. Die Betroffenen können selbst meist am besten einschätzen, welche Behandlungsmethoden erfolgreich sind.

Mögliche Methoden zur Behandlung von Reizdarm

Da in den meisten Fällen keine organischen Gründe der Erkrankung ausgemacht werden können, steht die Linderung der Symptome im Vordergrund. Folgende Medikamente können bei Reizdarm eingesetzt werden:

  • Medikamente gegen Durchfall (z. B. Loperamid)
  • Abführmittel gegen Verstopfung (z. B. Macrogol)
  • entkrampfende Medikamente gegen Schmerzen (z. B. Buscopan® und Mebeverin)
  • Mittel gegen Blähungen (z. B. Simeticon)
  • Probiotika

Weiterhin kommen bei der Behandlung des Reizdarmsyndroms Medikamente auf pflanzlicher Basis zum Einsatz. Dazu zählen Kümmel oder Fenchel gegen Schmerzen, Krämpfe und Blähungen oder Flohsamenschalen gegen Verstopfung.

Unterstützende Maßnahmen

Zusätzlich zu Medikamenten und pflanzlichen Heilmitteln können verschiedene weitere Maßnahmen und Veränderungen der Lebensgewohnheiten helfen. Beispiele sind:

  • Entspannungstechniken
  • Psychotherapie gegen psychische Folgen der Erkrankung
  • Ernährungsumstellung

Ernährung bei Reizdarm: was essen?

Reizdarm-Patient:innen sehen sich ständig mit der Frage konfrontiert, welche Lebensmittel sie zu sich nehmen können, ohne schmerzhafte Beschwerden zu riskieren. Grundsätzlich sollten blähende Lebensmittel vermieden werden. Zudem sind vergärbare Zucker, sogenannte FODMAP (Fermentable Oligosaccharides, Disaccharides, Monosaccharides and Polyols), Auslöser von Reizdarm-Symptomen. Diese sind unter anderem in künstlichen Süßstoffen, Honig, Hülsenfrüchten und Äpfeln enthalten. Mithilfe eines Ernährungstagebuches können Sie herausfinden, welche Lebensmittel Sie vertragen und welche Sie besser von Ihrem Speiseplan streichen sollten.

6. Aktueller Forschungsstand zum Reizdarmsyndrom

Die Reizdarm-Forschung hat in den letzten Jahrzehnten viele positive Entwicklungen erbracht. So ist inzwischen viel mehr darüber bekannt, welche Veränderungen im Darm zu den typischen Beschwerden des Reizdarmsyndroms führen.

Einem Forscher:innenteam der Katholischen Universität im belgischen Leuven ist es gelungen, Licht in die Entstehung des Reizdarmsymptoms zu bringen. Mithilfe einer Studie an Mäusen und menschlichen Proband:innen fanden sie heraus, dass etwa ein Drittel der Patient:innen eine Infektion des Darms erlitten hatte, bevor sich das Reizdarmsyndrommanifestierte. Die Infektion ist demnach dafür verantwortlich, dass es zu einer Überreaktion des Immunsystems im Darm kommt, wenn Allergene wie Weizen, Gluten oder Kuhmilch konsumiert werden. Es kommt zu allergischen Reaktionen, auch wenn eigentlich keine Allergie gegen die betreffenden Lebensmittel festgestellt werden kann.

Eine Untersuchung der Universität Leipzig hat unterdessen Erkenntnisse über die Wirkung von Heilpflanzen gegen das Reizdarmsyndrom gewinnen können. Die Studie basiert auf der Annahme, dass die sogenannten Mastzellen im Darmgewebe an der Entstehung der Beschwerden beteiligt sind. Die Arzneipflanzen Myrrhe und Kamille hatten im Rahmen der Studie mit 1.000 Proband:innen eine stabilisierende Wirkung auf die Mastzellen. Das Ergebnis reiht sich damit ein in bisherige Erkenntnisse, nach denen die beiden Pflanzen entzündungshemmende und stabilisierende Effekte auf die Darmbarriere haben. Für Patient:innen bedeutet dies, dass mithilfe von Präparaten, die Myrrhe und Kamille enthalten, Durchfälle und Bauchkrämpfe gelindert werden können.

Probiotika-Präparate werden häufig gegen die Beschwerden des Reizdarmsyndroms eingesetzt. Ihre Wirkungsweise und tatsächliche Effektivität sind bisher jedoch nur begrenzt erforscht. Eine Studie des Israelitischen Krankenhauses Hamburg konnte zum besseren Verständnis von Probiotika bei Reizdarm beitragen. Bisher wurde angenommen, dass die in den Präparaten enthaltenen Bakterien lebendig sein müssten. Im vorliegenden Fall konnten sich jedoch durch Hitze abgetötete Bakterien an die Darmschleimhaut heften. Sie trugen erheblich zur Linderung der Symptome der Proband:innen bei, so der Leiter der Studie.

7. Klinische Studien zum Reizdarmsyndrom – häufig gestellte Fragen

Grafik von zwei Personen, die mit einer Gesundheitseinrichtung kommunizieren.

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