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Illustration einer Person, ein Patient, auf der Suche nach klinischen Studien für neue Behandlungen und Medikamente für Morbus Crohn

1. Was ist Morbus Crohn?

Morbus Crohn ist eine chronisch entzündliche Darmerkrankung. Sie kann im gesamten Verdauungstrakt des Körpers auftreten, vom Mund über die Speiseröhre, den Magen, den Dünndarm und den Dickdarm bis zum After. Am häufigsten ist der Darm betroffen, und zwar an der Stelle, an welcher der Dünndarm in den Dickdarm übergeht.

Die Erkrankung verläuft in Schüben, das heißt, dass Patient:innen zwischen Phasen mit starken Beschwerden längere Zeit symptomfrei sein können. Morbus Crohn ist jedoch eine chronische Erkrankung, die Betroffene meist ein Leben lang begleitet.

Was passiert im Körper?

Das Krankheitsbild Morbus Crohn basiert auf einer Fehlfunktion des Immunsystems. Es kommt dabei zu einer Überreaktion der Immunzellen auf Stoffe in der Nahrung. Der Körper stuft diese Bestandteile fälschlicherweise als gefährlich ein. Er versucht, sich ihrer zu entledigen, indem er eine Entzündungsreaktion auslöst.

Gesunde Menschen schützt dieser Vorgang vor Krankheitserregern und Schadstoffen, doch bei Morbus-Crohn-Patient:innen ist er fehlprogrammiert – auch bei Kontakt mit unschädlichen Stoffen kommt es zu Entzündungen und den damit verbundenen Beschwerden. Dazu gehören Schwellungen, Schmerzen, Rötungen, ein Wärmegefühl und Funktionseinschränkungen.

Von den Entzündungen ist nicht nur die äußere Schicht der Schleimhaut betroffen. Sie dringen vielmehr tief ins Gewebe ein und greifen sämtliche Schichten der Darmschleimhaut an. Die Entzündungen bilden dabei keine zusammenhängende Fläche, sondern treten als Herde auf, zwischen denen gesunde Bereiche liegen.

Wer erkrankt an Morbus Crohn?

Am häufigsten erkranken Personen zwischen dem 15. Und 35. Lebensjahr an Morbus Crohn. Die Krankheit kann jedoch auch bei jüngeren und älteren Menschen auftreten . In Deutschland sind pro 100.000 Einwohner:innen 120 bis 200 Personen von Morbus Crohn betroffen.

Woher kommt die Bezeichnung Morbus Crohn?

Das Krankheitsbild wurde nach dem Arzt Burril Bernard Crohn benannt, der es erstmals umfassend beschrieb. „Morbus“ bedeutet Krankheit. So setzt sich der Begriff Morbus Crohn zusammen.

2. Was sind typische Symptome von Morbus Crohn?

Zu den häufigsten Symptomen von Morbus Crohn zählen:

  • Bauchschmerzen und Krämpfe
  • Durchfall (über lange Zeiträume, ggf. mit Blutbeimischungen)
  • Übelkeit und Erbrechen

Darüber hinaus kann es zu Fieber und Appetitlosigkeit kommen.

Weitere Begleiterscheinungen

Die Anzeichen von Morbus Crohn gehen häufig über den Verdauungstrakt hinaus. So können Patient:innen unter Schmerzen der Gelenke, Hautveränderungen und Geschwüren der Mundschleimhaut leiden. Zudem können Augenentzündungen, Osteoporose und Störungen der Leber auftreten.

Infolge der Entzündungen des Verdauungstraktes werden die Nährstoffe aus der Nahrung nicht richtig oder unvollständig vom Körper aufgenommen. Es kann zu Gewichtsverlust, Abgeschlagenheit und Mangelerscheinungen kommen.

3. Welche Arten von Morbus Crohn gibt es?

Die Erkrankung Morbus Crohn wird gemäß der medizinischen Klassifikationsliste der Weltgesundheitsorganisation danach unterteilt, welchen Bereich des Verdauungstraktes sie betrifft. Unterschieden werden unter anderem:

  • Crohn-Krankheit des Dünndarms (Zwölffingerdarm, Krummdarm, Leerdarm)
  • Crohn-Krankheit des Dickdarms (Kolon, Rektum)
  • Crohn-Krankheit, die sowohl Dünndarm als auch Dickdarm betrifft

Unterscheidung zu Colitis ulcerosa

Neben Morbus Crohn ist Colitis ulcerosa eine weitere chronische Darmerkrankung, die mit Entzündungen des Darms einhergeht. Die Krankheiten können sich in ihren Symptomen ähneln, weisen jedoch auch eindeutige Unterschiede auf.

Während Colitis ulcerosa ausschließlich den Darm befällt, können bei Morbus Crohn auch andere Abschnitte des Verdauungstraktes erkranken. Ein weiterer wichtiger Unterschied ist, dass die Entzündungen bei Colitis ulcerosa nur die äußere Schleimhautschicht betreffen. Bei Morbus Crohn dringt die Entzündung hingegen tief in alle Schichten der Schleimhaut ein.

Diagnose Morbus Crohn

Welche Erkrankung vorliegt, können Ärzt:innen anhand von Blutuntersuchungen, Ultraschall oder Magen-Darm-Spiegelung feststellen. Darüber hinaus stehen Verfahren wie Kernspintomografie oder Computertomografie zur Verfügung, um eine eindeutige Diagnose zu stellen.

4. Welche möglichen Ursachen für Morbus Crohn gibt es?

Die Ursachen für Morbus Crohn sind noch nicht geklärt. Es konnten jedoch einige Risikofaktoren identifiziert werden, die die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung erhöhen. Dazu zählen Rauchen sowie die Einnahme von Antibiotika in jungen Jahren.

5. Derzeitige Behandlungsmöglichkeiten bei Morbus Crohn

Morbus Crohn kann mit den bestehenden Methoden nicht geheilt werden. Aber es gibt verschiedene Möglichkeiten zur Behandlung von Morbus Crohn, welche die Symptome lindern können.

Die Behandlung wirkt bei verschiedenen Patient:innen mit Morbus Crohn unterschiedlich gut. Manche Betroffene vertragen sie besser als andere. Daher wird die Therapie individuell abgestimmt. Welches Medikament bei Morbus Crohn verabreicht wird, richtet sich nach den Beschwerden und den durch die Krankheit betroffenen Abschnitten des Verdauungstrakts sowie der Schwere und Dauer eines Schubes. In schweren Fällen kann eine Operation notwendig werden.

Entzündungshemmende Medikamente

Die Medikamente, die bei Morbus Crohn verabreicht werden, dienen hauptsächlich dazu, die Entzündungsreaktion im Verdauungstrakt zu stoppen und weiteren Schüben vorzubeugen. Zur kurzfristigen Behandlung werden Medikamente eingesetzt, die schnell und effektiv wirken. Dazu gehören Kortikosteroide (auch Kortison genannt) und entzündungshemmende Medikamente wie Mesalazin. Sie sollten aber nicht über einen langen Zeitraum angewendet werden, da sie Nebenwirkungen im gesamten Körper hervorrufen können.

Immunsuppressiva

Wenn die Behandlung nicht ausreicht oder beim Absetzen direkt wieder Symptome auftreten, können Medikamente wie etwa Azathioprin zum Einsatz kommen, die das Immunsystem unterdrücken. Das führt dazu, dass im Verdauungstrakt weniger Entzündungsreaktionen passieren.

Weitere Medikamente bei Morbus Crohn

Daneben gibt es zur Behandlung von Morbus Crohn Wirkstoffe, die sich gezielt an Entzündungsbotenstoffe heften und diese unterbinden sollen. Dazu zählen die pharmazeutisch hergestellten TNF-Antikörper Vedolizumab und Ustekinumab.

Operativer Eingriff

Die Behandlung mit Medikamenten kann zu starken Nebenwirkungen führen. Bei manchen Patient:innen wirken sie auch nicht ausreichend. Dann kann eine Operation notwendig werden, um verengte Stellen zu erweitern oder Fisteln und Abszesse oder auch einen stark betroffenen Abschnitt des Verdauungstraktes zu entfernen.

6. Aktueller Forschungsstand zu Morbus Crohn

Eine vollständige Heilung bei Morbus Crohn gibt es nicht. Vielen Patient:innen kann mit den aktuellen Medikamenten gegen Morbus Crohn nicht ausreichend geholfen werden, oder sie vertragen diese nicht. Wissenschaftler:innen erforschen daher neue Möglichkeiten zur Behandlung der Erkrankung. Die wissenschaftliche Forschung der vergangenen Jahre hat eine Reihe von Erkenntnissen hervorgebracht, die dabei helfen, die Ursachen von Morbus Crohn besser zu verstehen und neue Therapien zu entwickeln.

So konnten im Rahmen einer großangelegten internationalen Studie zehn neue Gene identifiziert werden, die das Risiko, an Morbus Crohn zu erkranken, beeinflussen. Zu diesem Zweck wurden die DNS-Proben von rund 30.000 Morbus-Crohn-Patient:innen mit denen von 80.000 gesunden Menschen verglichen. Mithilfe einer sogenannten Exom-Sequenzierung ist es den Forscher:innen gelungen, genetische Varianten von zehn Genen zu ermitteln, die das Risiko für die Erkrankung erhöhen. Auf Grundlage der neuen Erkenntnisse sollen im nächsten Schritt neue Therapieverfahren entwickelt werden. Zudem helfen die Ergebnisse der Studie dabei, die Ursachen der Erkrankung besser zu verstehen.

Hoffnung auf einen Ansatz zur ursächlichen Behandlung von Morbus Crohn geben die Ergebnisse einer weiteren Morbus-Crohn-Studie. Ein Forscher:innen-Team des Weizmann Institute of Science in Israel hat die Wirksamkeit eines sogenannten Phagen-Mixes gegen bestimmte Darmbakterien, die an der Erkrankung beteiligt sind, getestet. Dabei handelt es sich um Stämme des Bakteriums Klebsielle pneumoniae, welches bei Patient:innen mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen vermehrt auftritt und als Einflussfaktor für das Ausbrechen der Erkrankung identifiziert wurde. Phagen sind Viren, die auf bestimmte Bakterien als Wirt angewiesen sind, um sich vermehren zu können. Sie können in der Folge eingesetzt werden, um gegen die Bakterien vorzugehen. Eine spezifische Kombination von Phagen zeigte Erfolge in der Reduzierung der Bakterien. Die Phagen-Mixe können als Medikamente eingenommen werden. Weitere Studien müssen nun die Wirksamkeit bestätigen und die Verträglichkeit prüfen.

7. Klinische Studien zu Morbus Crohn – häufig gestellte Fragen

Grafik von zwei Personen, die mit einer Gesundheitseinrichtung kommunizieren.

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