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Eine Illustration von einem Patient oder einer Person, auf der Suche nach klinischen Studien zu neuen Behandlungsmethoden und Medikamenten für Asthma.

Asthma: alles über die Erkrankung und klinische Studien

Erfahren Sie mehr im Video:

1. Was ist Asthma?

Asthma ist eine chronische Erkrankung der Lunge. Es tritt in Form von Anfällen auf, bei denen es zu einer Verengung der Atemwege kommt. Von Asthma Betroffene bekommen schlecht Luft und haben starke Hustenattacken – oft begleitet von der Angst zu ersticken. Langfristig können eine bleibende Überblähung der Lunge oder chronischer Husten entstehen. Meistens ist Asthma bronchiale (Bronchialasthma) gemeint, wenn man von Asthma spricht.

Was passiert bei Asthma im Körper?

Die Luftwege von Asthma-Patient:innen neigen dazu, zu stark auf äußere Reize zu reagieren. Dadurch werden Immunzellen aktiviert. Während eines Asthmaanfalles zieht sich die glatte Muskulatur der Bronchien zusammen. Das Gewebe im Inneren der Atemwege entzündet sich. Die Entzündung lässt die Schleimhäute anschwellen, wodurch sich die Atemwege verengen. Zusätzlich wird vermehrt Schleim gebildet. Dabei kann es zu einem vollständigen Verschluss des Atemweges durch einen Schleimpfropfen kommen.

Wie kann man Asthma erkennen?

Der Verdacht auf Asthma entsteht bei Ärzt:innen aufgrund der typischen Symptome. Die Asthma-Diagnose überprüfen und bestätigen sie mithilfe von Atemtests. Dabei wird die Luftmenge beim Ausatmen gemessen.

Asthma in Zahlen

In Deutschland leiden etwa 10 % der Kinder und 5 % der Erwachsenen an Asthma bronchiale. Asthma ist die häufigste chronische Erkrankung im Kindesalter. Alle Geschlechter sind gleichermaßen häufig betroffen.

Nach aktuellen Berichten sind weltweit etwa 300 Millionen Menschen an Asthma erkrankt, Tendenz steigend. Die Dunkelziffer ist aufgrund fehlender Erhebungsmaßnahmen in vielen Teilen der Welt hoch.

Kann man Asthma heilen?

Eine Heilung von Asthma ist nach aktuellem Stand der Forschung nicht möglich. Die richtigen Medikamente gegen Asthma können in den meisten Fällen die Symptome von Asthma verbessern, sodass Betroffene ohne große Einschränkungen leben können. Die Lebenserwartung von Asthma-Patient:innen ist in der Regel nicht gemindert. Voraussetzung ist eine gut eingestellte Therapie.

Asthma und COVID-19

Viele Asthma-Patient:innen machen sich angesichts der COVID-19-Pandemie Sorgen um ihre Gesundheit. Insbesondere im Zusammenhang mit den Impfstoffen gegen das Virus kommen immer wieder Fragen auf.

Welche Auswirkungen hat der COVID-19-Impfstoff auf Asthma?

Verschiedene Asthma-Expert:innen, darunter Vertreter:innen der Deutschen und Österreichischen Gesellschaften für Pneumologie (DGP und ÖGP) sowie internationaler Verbände, haben erklärt, dass Menschen mit medizinischen Grunderkrankungen wie Asthma den COVID-19-Impfstoff erhalten können, solange sie nicht unmittelbar oder schwer auf den Impfstoff oder einen seiner Bestandteile allergisch reagieren.

Patient:innen mit gut kontrolliertem Asthma hätten demnach kein erhöhtes Impfrisiko im Vergleich zur gesunden Bevölkerung, so die Expert:innen. Dazu zählen auch Patient:innen mit Heuschnupfen (Pollenallergie), Neurodermitis, Urtikaria, Nahrungsmittelallergien, Insektengiftallergien, Kontaktallergien oder Unverträglichkeiten gegen Medikamente und Personen, die inhalative Kortikosteroide einnehmen.

Biologische Arzneimittel gegen Asthma und COVID-19-Impfstoffe

Viele Menschen mit schwerem Asthma nehmen zusätzlich zu ihren Asthma-Medikamenten sogenannte Biologika ein (bekannt als mAbs oder monoklonale Antikörper). Zum jetzigen Zeitpunkt haben Forscher keine Hinweise darauf, dass die COVID-19-Impfstoffe für Menschen, die Biologika einnehmen, unsicher sind. Die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin empfiehlt unterdessen, einen Abstand von sieben Tagen zwischen der Verabreichung des COVID-Impfstoffs und des Asthma-Biologikums einzuhalten. Eine Impfung sollte in jedem Fall in Absprache mit ärztlichen Fachkräften durchgeführt werden.

2. Was sind typische Symptome von Asthma?

Die Schwere und Häufigkeit der Symptome von Asthma-Patient:innen variieren. Manche Betroffene haben nur gelegentliche Anfälle in Form von leichter Kurzatmigkeit. Andere sind fast dauerhaft betroffen und erleiden regelmäßig schwere Anfälle.

Die Symptome eines Asthmaanfalls können zu jeder Zeit auftreten. Er kann plötzlich oder schleichend entstehen und einige Minuten bis Stunden oder sogar Tage anhalten.

Zu den Asthma-Symptomen zählen:

  • Jucken an Hals und Brust als frühes Asthma-Anzeichen
  • Keuchen
  • Husten
  • Kurzatmigkeit
  • Beklemmung im Brustbereich

Komplikationen

Besonders schwere Anfälle können zu einer Unterversorgung mit Sauerstoff führen, die an Verwirrtheit, Teilnahmslosigkeit, einer Blaufärbung der Haut oder Bewusstlosigkeit zu erkennen ist. Wenn diese Anzeichen von Asthma auftreten, muss umgehend ein Krankenwagen gerufen werden.

3. Welche Formen von Asthma gibt es?

Die Formen von Asthma bronchiale werden danach unterschieden, wie die Erkrankung ausgelöst wird und wie stark sie ausgeprägt ist.

Klassifizierung nach Schweregrad

Ärzt:innen unterscheiden vier Stufen, um die Asthma-Krankheit nach ihrem Schweregrad zu klassifizieren.

  1. intermittierendes Asthma: leichte, gelegentliche Beschwerden, die kurz andauern und maximal einmal pro Woche auftreten
  2. geringgradig persistierendes Asthma: öfter als einmal pro Woche auftretende Beschwerden, welche die Leistungsfähigkeit beeinträchtigen
  3. mittelgradig persistierendes Asthma: tägliche Beschwerden, welche die körperliche Leistungsfähigkeit einschränken
  4. schwergradig persistierendes Asthma: ständig bestehende Beschwerden mit wechselnder Intensität, welche die Leistungsfähigkeit erheblich einschränken

Formen nach Asthma-Auslöser

Auch nach den Auslösern lässt sich Asthma unterscheiden:

Allergisches Asthma: Diese Form wird auch extrinsisches Asthma genannt. Die Anfälle werden durch Allergene wie Pollen, Hausstaub, Nahrungsmittel oder andere Stoffe ausgelöst. Kinder sind vom allergischen Asthma am häufigsten betroffen. Finden Sie Allergie-Studien in Ihrer Nähe.

Nicht-allergisches Asthma: Das sogenannte intrinsische Asthma wird durch Infekte, Medikamente, Belastung oder kalte Luft ausgelöst. Erwachsene sind vom nicht-allergischen Asthma häufiger betroffen.

Darüber hinaus gibt es Mischformen und weitere Asthma-Arten:

  • Berufsbedingtes Asthma wird durch bestimmte Stoffe ausgelöst wird, denen Betroffene im Arbeitsalltag ausgesetzt sind.
  • Belastungsasthma entsteht durch Anstrengung.
  • Asthma mit gastroösophagealem Reflux (Säurereflux aus dem Magen)
  • Brittle-Asthma ist eine seltene Form mit schwerem, lebensbedrohlichem Verlauf.
  • Cough-Variant-Asthma ist geprägt von trockenem Dauerhusten.
  • Asthma cardiale: Die auch als Herzasthma bezeichnete Form zeigt die gleichen Symptome wie bronchiales Asthma, ist jedoch durch eine Beeinträchtigung des Herzens bedingt – meistens eine linksseitige Herzinsuffizienz.
  • Asthma im Übergang zu COPD: Im Verlauf einer Asthma-Erkrankung kann es sein, dass sich eine COPD (chronisch obstruktive Lungenerkrankung) entwickelt. Sie zeichnet sich durch ständigen Husten aus, der nicht auf einen Asthmaanfall oder Infekt beschränkt ist.

4. Welche möglichen Ursachen für Asthma gibt es?

Die Ursachen für Asthma bronchiale sind nach dem heutigen Stand der Forschung unbekannt. Es gibt jedoch eine Reihe von Risikofaktoren, die mit der Entstehung der Erkrankung in Verbindung gebracht werden:

  • frühe Schwangerschaft der Mutter
  • Fehlernährung während der Schwangerschaft
  • Frühgeburt und geringes Geburtsgewicht
  • übermäßiger Kontakt mit Haushalts- und Umweltallergenen
  • Fettleibigkeit und ungesunde Ernährung
  • Rauchen der Eltern
  • übertriebene Hygiene

Zu den Asthma-Auslösern zählen:

  • Allergene
  • Infektionen
  • körperliche Anstrengung
  • Ängste und Stress
  • Arzneimittel wie Aspirin

Vererbung

In Familien mit Asthma-Erkrankten ist das Risiko erhöht, dass die Kinder der Betroffenen ebenfalls erkranken. Sind beide Eltern Asthmatiker:innen, erhöht sich das Risiko für Asthma bei Kindern um 60 %. Dies trifft auf allergisches Asthma zu, bei dem die Überempfindlichkeit der Atemwege vererbbar ist. Forscher:innen ist es gelungen, mehr als hundert Gene zu identifizieren, die mit der Entstehung von Asthma in Verbindung gebracht werden.

5. Derzeitige Behandlungsmöglichkeiten bei Asthma

Die medikamentöse Behandlung von Asthma richtet sich nach der Schwere der Erkrankung. Sie folgt einer Asthma-Stufentherapie. Je nachdem, wie stark die Erkrankung ist, erhalten Betroffene von Asthma bronchiale Medikamente der entsprechenden Stufe.

6. Aktueller Forschungsstand zu Asthma

Die Asthma-Forschung befasst sich damit, die Ursachen für die Erkrankung zu ergründen und neue Methoden zur Asthma-Behandlung zu entwickeln.

So haben Forscher des Deutschen Zentrums für Lungenforschung (DZL) herausgefunden, dass bei Asthma-Kranken bestimmte Immunzellen im Blut erhöht sind. Diese sogenannten B-Gedächtniszellen sind daran beteiligt, Krankheitserreger aufzuspüren. Erhöht waren bei den Proband:innen insbesondere die sogenannten IgA-positiven B-Zellen, die auf Erreger spezialisiert ist, die über die Schleimhäute in den Körper gelangen. Durch die Entdeckung könnten Entzündungen der kleinen Atemwege zukünftig besser erkannt werden, weil sie im Blut messbar sind. Die Erkenntnisse sollen dabei helfen, die Verläufe von Asthmaerkrankungen besser nachzuvollziehen und neue Wege für Therapien eröffnen.

Ein weiterer Stoff, der für schwere Entzündungsreaktionen bei Asthma-Patient:innen führt, wurde von Forscher:innen des irischen Trinity Colleges in Dublin identifiziert. Das Protein Caspase-11 wirkt bei gesunden Menschen bei der Abwehr von Bakterien mit. Bei von Asthma Betroffenen zeigt sich das Protein jedoch überaktiv und ist für schädigende Entzündungen verantwortlich. Das Ziel ist, Wirkstoffe zu finden, welche die schädliche Wirkung von Caspase-11 hemmen können.

7. Klinische Studien zu Asthma – häufig gestellte Fragen

Klinische Studien befassen sich mit einer Reihe von Themen, die das Leben von Menschen mit Asthma verbessern können. So haben sie unter anderem zum Ziel:

  • die Rolle des Immunsystems bei Asthma besser zu verstehen. Forscher gehen heute davon aus, dass das Immunsystem eine wichtige Rolle bei der Regulierung von Asthma und der Entzündung der Atemwege spielt, denn als Reaktion auf bestimmte Reize produziert es zu viele Immunfaktoren.
  • die Behandlung von schwerem Asthma bei Kindern zu verbessern.
  • die Rolle des Proteins Caspase-11 besser zu verstehen, das neuesten Erkenntnissen zufolge schädliche Entzündungsreaktionen in der Lunge von Asthmatiker:innen auslösen kann.
Grafik von zwei Personen, die mit einer Gesundheitseinrichtung kommunizieren.

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